9.12.12

Apparition - Dunkle Erscheinung

Apparition - Dunkle Erscheinung

USA 2012 (The Apparition) Regie: Todd Lincoln mit Ashley Greene, Sebastian Stan, Tom Felton, Julianna Guill 82 Min. FSK ab 16

Lust auf eine Horror-Sitzung? Aber Vorsicht: Diese hier ist lang, wirr und unbefriedigend. Eine eher überflüssige als „dunkle Erscheinung". „Apparition" beginnt mit zwei spirituellen Sitzungen, die außer Rand und Band geraten. Nach dem Doppelschlag schaltet der Film erst mal einen Gang zurück, um ein junges Paar in eine horrend neue und klinisch künstliche Siedlung irgendwo in einem Wüstental der amerikanischen Westküste zu begleiten. Kelly (Ashley Greene) und Ben (Sebastian Stan) richten sich ein, doch Zimmerpflanzen verwelken in Minuten, Türen gehen nachts von alleine auf, Schränke schieben sich zur Seite, bevor man was in die Schublade legen kann, der Schimmel unter dem Fußboden und in einer Ecke der Decke ist von besonders ekliger Art. Dieses Haus scheint Kelly und Ben nicht zu mögen. Liegt wieder ein Indianergrab unter den Fundamenten? Wieso thronen auf dem Hügel sehr viele Hochspannungsmasten drohend? Oder ist das verfluchte Haus nur ein Sinnbild für spanische oder niederländische Immobilienkrise mit zu teuer eingekauften Objekten, die einen - jetzt unverkäuflich - umbringen?

Nix von alledem - Ben brachte einfach etwas „von der anderen Seite" beim anfänglichen Experiment mit. Das tobt sich jetzt aus - angenehmerweise mit Schockmomenten zurückhaltend. Die Hoffnung auf weitere Erklärungen sollte einen jedoch nicht hindern, diesen sehr mäßigen Film frühzeitig zu verlassen. Klären tut sich gar nichts mehr. Das Ende ist ebenso schlecht konstruiert wie die Beziehung vorher. Das Finale hat noch ein paar Effekte und viel Krach. Die Figuren stehen dabei staunend rum. „Apparition" ist übrigens Todd Lincolns Debütfilm für 17 Millionen Dollar, was könnte man damit für gute Sachen machen...