18.9.12

Die Kunst sich die Schuhe zu binden

Schweden 2011 (Hur många lingon finns det i världen) Regie: Lena Koppel mit Sverrir Gudnason, Vanna Rosenberg, Mats Melin, Theresia Widarsson 101 Min.

Als der junge Schauspieler Alex entlassen und von der Freundin aus der Wohnung geschmissen wird, nimmt er in der Provinz einen Job als Betreuer von sechs geistig Behinderten an. Dabei muss man eigentlich auf ihn aufpassen, Alex ist unpünktlich, unordentlich, kurz ungeeignet. Er beschäftigt bei seinen Einsätzen erst mal die Feuerwehr, dann die Polizei, macht alles anders und dabei auch einiges richtig. Als er bemerkt, dass alle seine Betreuten bei schwedischem Pop richtig abgehen, spricht er ihre Fantasie an und beginnt mit der Inszenierung eines Theaterstücks. Vor allem die Eltern der Behinderten zweifeln am Talent ihrer vielfach verängstigten Schützlinge als Rampensäue. Alex jedoch sieht sie nicht als Kinder, sondern als Erwachsene mit vielen Möglichkeiten. Diese ergreifen die sechs schließlich, als sie ohne Betreuung per Zug nach Stockholm aufbrechen, um an einer Casting-Show teilzunehmen.

Diese Selbstfindung eines Taugenichts (nach einer wahren Geschichte) geriet mit einigen rührenden Szenen der Solidarität ziemlich einfach, aber sympathisch. Dabei erzählt der Film so träge wie seine Hauptfigur agiert. Trotzdem gewinnt Alex neue Freunde - so bekannt wie dieser Satz kommt einem auch der Film vor. Gleiche Geschichten gab es schon oft im TV, im Kino können das die Briten viel besser.