20.4.11

Le Mac

Frankreich 2010 (Le Mac) Regie: Pascal Bourdiaux mit José Garcia, Gilbert Melki, Eric Defosse, Carmen Maura 92 Min. FSK ab 12

Ein cooler Prol? Gibt es so was? Ace (José Garcia) stylt sich wie Tarantinos „Jacky Brown", hat einen imposanten Waffenschrank, viele Ausweise und bringt seinem Rottweiler mit Kopfstoß bei, Platz zu machen. Ace „arbeitet" in Marseille als Zuhälter und hilft dem großen Boss Tiago (Gilbert Melki) aus. Nebenbei verrät er alles der Polizei. Als ein vermeintlicher Spitzel kurzerhand erschossen wird, verschwindet Ace. An seiner Stelle soll nun sein Zwillingsbruder Chapelle, ein hyperkorrekter Bürohengst aus Paris, den Termin eines Drogendeals in Erfahrung bringen. Nach kurzer, schlagkräftiger Einführung in das Zuhälterleben, samt großflächigem Tattoo und sehr schmerzhaftem Piercing, läuft der Biedermann zu ganz großer Form auf. Als Belohnung sieht er sogar erstmals seine Mutter (Carmen Maura), eine knallharte und kaltherzige Gaunerin.

Die mäßige Verwechslungskomödie inszeniert den Wechsel Chapelles zum Partyking allzu heftig. Der Angsthase blufft und verblüfft plötzlich alle, legt gar ein John Travolta-Imitat auf die Tanzfläche. Um das Zitat-Trio zu vervollständigen gibt es auch noch ein Reservoir Dogs-Shoot out im Finale. Das geriet alles übertrieben und höchstens albern. Einige brutale Einsätze erfordern ein gewisses Maß an Empfindungslosigkeit, das noch witzig zu finden. „Le Mac" - ein gut gespielter, aber unterentwickelter Mini-Spaß.