11.10.10

Twelve


USA 2009 (Twelve) Regie: Joel Schumacher mit Chace Crawford, Emma Roberts, Rory Culkin, Curtis Jackson 95 Min.

In der Verfilmung von Nick McDonells Roman „Twelve“ („Zwölf“) soll unüberhörbar etwas über eine Generation junger New Yorker Studenten aus weißen, reichen Familien gesagt werden. Aber sagt man etwas, indem man einen Erzähler (im Original: Kiefer Sutherland) überdeutlich abgedroschene Phrasen quatschen lässt? Regisseur Joel Schumacher verzettelt sich bei einem geschmäcklerischen Jugend-Trip.

Es ist Spring Break - Partyzeit für amerikanische Studenten auf Heimaturlaub. Bei der Gruppe im Fokus von „Twelve“ geht es dabei vor allem um Drogen. Das mag am „Helden“ White Mike liegen, der nach dem Krebstod der Mutter die Schule verließ und nun sehr erfolgreich „Gras“ an seine Altersgenossen verkauft. Dabei bleibt er selber sauber - ja, er trinkt nicht einmal.

Am Anfang stehen ein paar knallharte, schnelle Morde, doch schocken soll wohl die Dekadenz dieser Jugend (von heute). Dabei wirken die Hauptfiguren wie verstaubte Abdrucke aus dem Bilderbuch der Klischees: Die blonde und begehrte Sara (Esti Ginzburg) bezeichnet sich selbst als oberflächliche, manipulative Schlampe. Für ihrer Geburtstagsparty, durch die sie an „einer Schule und dann an allen Schulen berühmt werden“ wird, spannt sie das naive Jüngelchen (Rory Culkin, auch allein zuhause) ein, dessen Eltern verreist sind. Der spendet in Hoffnung auf ein Ende seiner Jungfräulichkeit die Location und einige Dollars. Dabei tickt in Form des aus einer Besserungsanstalt entflohenen älteren Bruders Claude eine menschliche Zeitbombe unter diesem Dach. Schon dessen Blick voller Steroide macht klar, dass diese enorme Muskel-Anspannung für Ärgern sorgen wird. Da hätte es des Aquariums voller Piranhas und des Samurai-Schwertes nicht bedurft. Während White Mike scheinbar sehr cool über all dem steht, hält er die liebe, zu nette Freundin Molly (Emma Roberts) von diesem Leben fern. Könnte sie ihm helfen, die Tränen loszulassen, die er seit dem tragischen Tod der Mutter nicht vergoss?

Obwohl von Joel Schumacher mit einigem Ernst inszeniert, liegt „Twelve“ tatsächlich nicht so weit weg von billigen Soaps. Vor allem interessiert überhaupt nicht, ob diese dämlichen Studenten hopps gehen oder nur langweilen. Prätentiöse, oberflächliche Kids reicher Eltern, die für eine neue Droge namens Twelve ohne zu zucken 1000 Dollar rüberreichen, taugen nicht zum Mitfühlen, selbst wenn sie vor die Hunde gehen.