29.12.17

Lux - Krieger des Lichts

BRD 2017 Regie: Daniel Wild mit Franz Rogowski, Heiko Pinkowski, Tilman Strauß 104 Min. FSK: ab 12

Torsten Kachel alias Lux (Franz Rogowski) ist der erste Reallife-Superhero Deutschlands. Der schüchterne Mann mit der Hasenscharte versteckt sich hinter einfacher Maske und Umhang. So sonderlich verteilt er Lebensmittel und Hygieneprodukte an Obdachlose in Berlin. Als seiner Mutter, bei der er noch lebt, von Immobilien-Spekulanten gekündigt wird, organisiert Lux erfolgreich eine Demo. Wir erfahren all dies über die Dokumentation eines kleinen TV-Teams. Regisseur Jan wird vom schmierigen Produzenten Brandt unter Druck gesetzt, mehr Action und vielleicht auch eine Romanze zu inszenieren. Einer kurzen Popularität folgt die Katastrophe für Lux, der sich in die Stripperin Kitty verliebt hat.

Ein gutherziger Simpel, skrupellose, manipulative Medien-Macher, die kranke Mutter und die ehrliche Assistentin. „Lux - Krieger des Lichts" ist dramaturgisch und medienkritisch eher unterbelichtet. Die Reflektion über Moral des Jobs gerät hölzern. Der Stil einer Mockumentary, also eines Spielfilms, der den Dokumentarfilm parodiert, wurde weder konsequent noch interessant durchgezogen. Dieser harmlose Taxi Driver ohne Führerschein ist altbekannt, vorhersehbar und träge. Weder lustig, satirisch noch dramatisch. Nur Hauptdarsteller Franz Rogowski kann auch hier nach großen Auftritten wie als Film-Sohn von Isabelle Huppert in Hanekes „Happy End" und kleinen Glanzlichtern in „Tiger Girl" oder „Victoria" wieder einmal sehr beeindrucken.