6.12.17

Daddy's Home 2

USA 2017 Regie: Sean Anders mit Mel Gibson, Mark Wahlberg, Will Ferrell 100 Min.

„Mad Max" gegen die Weihnachts-Klebrigkeit. Eigentlich ein schöner Filmtitel. Doch das Ende ist grausam, selbst Mel Gibson, dem Antisemitismus, Schlägereien und vor allem alkoholisiertes Autofahren vorgeworfen werden, kann in einer sehr persönlichen Darstellung eines Dirty Old Man der Zwangshaft dieser Patchwork-Familie nicht entkommen. In „Daddy's Home" wurde der übertrieben raue Muskel-Macho Mark Wahlberg als Dusty Mayron in die Familie seines übertrieben weichlichen und weinerlichen Nachfolgers Brad Whitaker (Will Ferrell) integriert. Im zweiten Aufguss dienen die völlig übertriebenen US-Weihnachten als Kulisse für eine Doppelung, weil die jeweiligen Väter anreisen: John Lithgow gibt einen noch lächerlicheren Opa und Mel Gibson ist der Space Shuttle-Pilot Kurt Mayron, die zynische, rücksichtlose und sexistische Hoffnung in dieser schlappen Komödie. Komisch ist bei ihr höchstens die orgiastische Zerstörung überbordender Weihnachtsdekoration mit einer Schneefräse. Drei Generationen, die alle den gleichen arg vereinfachten Konflikt zwischen Anpassung und Außenseitertum vorspielen, ermüden eher als dass sie unterhalten. Deswegen könnte ein richtig dreckiger Macho vom alten Schlag erfrischend anders sein, aber wie gesagt, der Mann, der Jesus in seinem Film „Die Passion Christi" stundenlang ausführlich und sadistisch folterte, küsst nun zu Weihnachten seinen erwachsenen Sohn ausführlich und leidenschaftlich auf den Mund. Das will man nicht sehen.