15.11.17

The Justice League

USA 2017 Regie: Zack Snyder mit Ben Affleck, Gal Gadot, Jason Momoa 115 Min,

Kurz: Supermann macht den Jesus und erlebt seine Auferstehung, der nie wirklich erklärte Streit mit Batman aus dem letzten Film-Debakel wird beigelegt und ein Team aus Action-Figürchen verhindert die völlige Zerstörung der Erde. Das war es denn auch schon mit diesem großen, stinkenden Haufen Schund namens „The Justice League".

Das Wichtigste ist das Team. Nicht für die primitive Handlung um rudimentäre Figuren, sondern für die Verkaufsstrategie des Konzerns hinter den DC-Comicverfilmungen. Nach dem Vorbild Marvels wird ein Kosmos aus Figuren und möglichen Einzel-Filmen aufgeblasen. Dabei ist dieser aktuell „heiße Scheiß" das Gleiche der Diesel-Boom vor einigen Jahren - ein großer Beschiss. Die Folgen dieser Monokultur für Kinobetrieb und Filmangebot sind trotzdem enorm.

Ganz in diesem Geiste bleibt auch bei der „Justice League", der Konkurrenzveranstaltung zu den „Avengers", nicht viel von einem richtigen Film übrig. Nach Supermans Tod fühlen sich finstere Zombie-Wespen aus dem All gemüßigt, unter ihrem Führer Steppenwolf die Erde zu zerstören. Batman (Ben Affleck) sucht per Stellenanzeige die Team-Mitglieder Wonder Woman (Gal Gadot), Aquaman (Jason Momoa), Cyborg (Ray Fisher) und The Flash (Ezra Miller) zusammen, die Erfahrung im Weltenretten haben. Letztendlich klappt dies aber nur, nachdem Superman (Henry Cavill) mit Hilfe eines Zauberwürfels wiederbelebt wurde. Der Rest ist eine halbe Stunde hirnloses Raufen mit exakt drei lahmen Scherzen.

Nach zehn Minuten starker Eröffnung legt die Super-Langeweile mit mühsamem Team-Buildung los. Nichts funktioniert, vor allem nicht das krampfhafte Zusammenwürfeln von Plastik-Figuren aus Mythologie, Science Fiction und Comic. Aquaman aus Atlantis, Batman aus Gotham City, die Amazone Wonder Woman, ein Cyborg mit außerirdischen Ersatzteilen und der alberne Flash - so was lässt man üblicherweise für ganz billige Trash-Filme zusammenkommen, wo Kopfschütteln eingeplant ist. Bei dem ganz teuren Trash „Justice League" scheint das niemanden zu stören. Allerdings gilt auch hier der Satz: Der hat ja gar nichts an. Dieser Film ist erbärmlich schlecht.

So schafft es „The Justice League" - trotz Musik von Danny Elfman - nicht einmal, die existenzielle Bedrohung der Menschheit klar zu machen. Ein fünfminütiger Vortrag muss das richten. Und im Finale behilft sich die millionenschwere Einfallslosigkeit mit der Rettung einer kleinen russischen Familie als Nebenhandlung. Genau wie beim Trash bleiben die Effektbilder erschreckend entleert von Menschen und Menschlichem. Das Trauerspiel wurde dabei quälend lang- und mühsam inszeniert. Schematisch haut alle dreißig Minuten mal Action rein, um das Publikum aufzuwecken. Bis dieser große Schwindel um die einträglichen Teams aus Action-Figürchen jedoch auffliegt, werden noch einige Filme das Kino verstopfen.