10.10.17

American Assassin

USA 2017 Regie: Michael Cuesta mit Dylan O'Brien, Michael Keaton, Sanaa Lathan 112 Min. FSK: ab 18

Weil irgendwelche arabische Attentäter die Verlobte von Mitch Rapp (Dylan O'Brien) auf Ibiza umbrachten, wird er zum Ein-Mann-Rachekommando. Bis ihn das CIA einfängt und vom Kriegs-Veteranen Stan Hurley (Michael Keaton) zum noch effektiveren Mörder ausbilden lässt. Dann wird geklautes Plutonium aus dem Hut gezaubert und wieder mal als große Gefahr an die Wand geklatscht - während doch eigentlich die Kernkraftwerke vor unserer Haustür in die Luft fliegen oder auseinanderfallen.

Aber hirnlos sind auch die unübersichtlichen internationalen Verwicklungen, die nie anstreben, irgendein Bild der politischen Welt zu vermitteln. Hauptsache, man kann in den nächsten Minuten wieder jemanden verprügeln, erschießen oder sonst wie ermorden. Folter gehört selbstverständlich auch zum Programm.

Angefangen mit der hemmungslosen Attentats-Darstellung ist „American Assassin" ein primitiver Rache-Film mit mittel-großem Trara und einem deplatzierten Michael Keaton. Ein besonders gnadenloser Killer ohne moralisches Vermögen, gefährlicher als hochexplosive Blindgänger, mordet sich losgelöst von jeglichem Verstand durch Weltpolitik auf Twitter-Niveau. „Ein paar böse Menschen planen böse Dinge, und wir müssen sie stoppen!" Das dumme und nicht besonders ansprechend umgesetzte Machwerk basiert auf Vince Flynns gleichnamigem Roman. Da ist wirklich nur die finale Atombomben-Explosion eindrucksvoll: Mit großem Trickaufwand wird dem unverantwortlichen Bomben-Gerede demokratischer Präsidenten ein erschreckendes Bild entgegen gestellt.