2.7.17

Ich - Einfach unverbesserlich 3

USA 2017 (Despicable me 3) Regie: Kyle Balda, Pierre Coffin, Eric Guillon 90 Min.

Nach zwei Kino-, vielen Kurz-Filmen und sogar einem eigenständigen Minion-Film ist diese Gru-selige Filmreihe längst Kult und Selbstläufer, der allgegenwärtige Merchandise ist im Ramschregal angekommen. Verdient, denn bei diesen Zeichentrick-Geschichten lachten sich groß und klein gelb und scheckig. Was kann man nun noch besser machen bei einem „Unverbesserlichen"? So stellt sich tatsächlich nur noch die Frage, ob „Ich - Einfach unverbesserlich 3" mehr vom Gleichen oder auch was anderes bietet. Die Auflösung ist verblüffend einfach: Mit einem Zwillingsbruder für Gru ist tatsächlich mehr Gleiches im lustigen Spiel. Und noch mehr Mehr, was dem Film allerdings nicht gut tut.

Wie anständige Agenten-Action stellt auch „Ich - Einfach unverbesserlich 3" im Teaser den Gegner vor: Balthazar Bratt ist ein Verbrecher, nicht nur wegen seinem Vokuhila und den großen Schulterpolstern. In den 80gern Kinderstar einer sehr, sehr schlechten Serie, spielt der nun Beleidigte seine Rolle im realen Leben weiter. Es gehört auch zur Routine von Bond und Co, dass Gru und Lucy beim Geheimdienst gefeuert werden. Grus Frust wird schnell von der Nachricht seines bislang unbekannten Zwillingsbruders Dru vertrieben. Der ist sehr reicher Schweinezüchter auf der unglaublich detailreich und bunt gezeichneten Insel Freedonia. Und möchte endlich wie der Bruder mal etwas Schurkiges tun. Dabei hat Gru seiner Lucy und den drei Adoptivtöchtern Margo, Edith und Agnes zuliebe die Seiten gewechselt. Fühlt sich allerdings von retro-golden scheinenden Schurken-Labor seines Vater sehr verführt. Und willigt ein, Balthazar Bratt den größten Diamanten der Welt wieder zurück zu stehlen.

Leider verläuft die Geschichte dabei schal. Zwar erleben die ausgezogenen Minions mit ihrer schwer verständlichen Fremdsprache ein eigenes Abenteuer samt Knastausbruch, zwar darf Grus kleinste Ziehtocher auf Einhorn-Jagd gehen, doch dies Durcheinander verhindert einen lückenlosen Unterhaltungsfluss. Klar, ein Monsieur Pompeux als Depardieu-Parodie, etwas Louis de Funès-Action, der Minions Knast-Choreografie zu Pharrell Williams „Freedom", ein Überfall auf Hollywood im japanischen Godzilla-Stil, unterstützt von Schwärmen einer Chucky-Mörderpuppe ... das macht alles Spaß. Aber Grus „Dance fight" mit Balthazar Bratt kein Hit trotz alter Songs vom Kassetten-Rekorder. „Ich - Einfach unverbesserlich 3" erweist sich als der schwächste Film der Gru-Gelben Serie und sogar öfters als langatmig. Das Beste dabei sind wieder die Minions und man freut sich auf deren nächsten Solo-Film.