29.11.16

Underworld Blood Wars

USA 2016 Regie: Anna Foerster mit Kate Beckinsale, Theo James, Tobias Menzies 91 Min. FSK: ab 16

Noch mal 1000 Jahre? Das klingt wie eine Drohung, weil „Underworld 5" weniger „mehr vom Gleichen" als mehr Weniger bietet. Ein „Was bisher geschah" stellt den äußerst uninspirierten Anfang der neuen Franchise-Folge dar. Und mehr als eine Fernsehserien-Fortsetzung um Kate Beckinsale in Lack-Leder kommt auch bis zum Ende nicht dabei raus.

In dem Abklatsch des ehemaligen Blockbusters, der dank besonders kühlem Design aufregend anzusehen war, geht es für die Vampirin Selene (Kate Beckinsale) weiter im Kampf gegen den Lykaner-Klan und die Intriganten der eigenen Blutsauger-Sippen. Ob Vampire in langen SS-Mänteln oder Hightech-Werwölfe, die mit UV- und Torpedo-Kugeln schießen, alle sind hinter dem Blut von Selenes Tochter her, einem Hybrid-Mädchen. Das kann an Intrigen- und Verrat-Potential glatt mit Uralt-Kram wie „Dallas" oder „Denver" mithalten. Wenn Semira (Lara Pulver), die neidische Hexe unter den Vampiren, allerdings von ihrem „schönen, aber fantasielosen Bettgenossen" redet, könnte sie auch den ganzen Film damit meinen.

Immerhin flieht man nach viel Gequatschte zu den Nordischen Feen-Vampiren und Selene hat nach Wellness-Kur mit Gurken-Maske oder so ein Gandalf-Erlebnis: Sie kann als Weiße Vampirin noch rasanter zuschlagen. Denn bei all den tollen Sachen, die Werwölfe und Blutsauger so drauf haben - letztlich fällt ihnen nichts anderes ein, als sich zu prügeln. So vermisst man spektakulären Vampir-Kram, der Look der Locations in Prag und dem hohen Norden wirkt lahm und billig. Anna Foerster, die deutsche Kamerafrau von „White House Down" und „Anonymus", kann hier mit ihrem Spielfilm-Debüt gar nicht überzeugen.