21.5.16

Wind Spiele in Cannes

Cannes/Aachen. An diesem Wochenende werden in Cannes die großen und kleinen Filmpreise vergeben, auch eine Aachenerin ist mit ihrem Film dabei: Alina Frieske wurde mit „Wind Spiele" zur „Short Film Corner", der Kurzfilm-Plattform des bedeutendsten Filmfestivals weltweit eingeladen.

Erst im Januar entstand die Studienarbeit, in der sich die junge Tatjana (Iulia Maracine) zwischen ihrem Traum, Tänzerin zu sein, und den praktischen Plänen ihres Vaters entscheiden muss. Sie bricht zu einer Gedanken-Reise auf, um herauszufinden, wo sie im Leben steht. „Wind Spiele" ist ein visuell sehr reizvoller 15-Minüter, der unter anderem mit Tanzsequenzen eine typische Situation des Erwachsenwerdens durchspielt.

Die 1994 in Aachen geborene Alina Frieske selbst wusste früh, dass sie einen kreativen Beruf ausüben möchte. „Ich habe immer einen Stift zum Malen in der Hand gehabt oder eigene kleine Geschichten verfasst." Vorbild war ihre Oma Sieglinde Frieske, die mit Ölgemälden arbeitet und Künstlerpuppen herstellt. Was nebenbei dazu führt, das beim Googlen nach „Alina Frieske" noch die gleichnamige Puppe ganz oben auf der Trefferliste auftaucht.

Nach dem Abitur am Einhard Gymnasium ging Alina Frieske direkt zur Kunstakademie in Maastricht, wo sie sich auf Visuelle Kommunikation und Fotografie spezialisierte. „Wind Spiele" ist ihr erster Film, er wurde euregional in Maastricht, in der Eifel und in Lüttich aufgenommen. Die Tanzszenen entstanden in der Lütticher Oper.

Nun ist die junge Regisseurin Alina Frieske fünf Tage lang in Cannes. Zusammen mit ihrer mexikanischen Produzentin Ilse Cuevas und dem Kameramann Lukas Bruns, der ebenfalls aus Aachen stammt. Die „Short Film Corner" präsentiert Kurzfilme aus aller Welt und bietet den Filmemachern Gelegenheit zum „Netzwerken" mit Produzenten und anderen Kreativen. Frieske weiß aber jetzt schon, dass sie neben ihrem Abschlussprojekt im Sommer nächsten Jahres an einem Drehbuch für einen neuen Kurzfilm arbeiten wird und Praktika bei größeren Produktionen machen will: „Die Erfahrungen, die ich am Filmset gemacht habe, haben mir sehr geprägt und mein Interesse in Film gesteigert."

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PS: Es ist symptomatisch, dass der „Wind Spiele" in Cannes als niederländische Produktion startet: Zwar gibt es auch in Maastricht keine filmspezifische Ausbildung, aber die Initiative „CineSud" bündelt seit einigen Jahren alle filmischen Aktivitäten und kann schon im zweiten Jahr mehrere Cannes-Starter vermelden.

Website: windspiele-der-film.com