19.1.16

Point Break (2015)

USA, BRD, China 2015 Regie: Ericson Core mit Édgar Ramírez, Luke Bracey, Ray Winstone, Clemens Schick 113 Min.

Kathryn Bigelows „Point Break" („Gefährliche Brandung") von 1991 war eine Offenbarung im Action-Genre: Atemberaubende Surfer-Szenen und echte Substanz in der Handlung. Klar, Bigelow hatte vorher schon mit „Blue Steel" (1989) begeistert, zuletzt war sie hochspannend us-politisch mit „Zero Dark Thirty" (2012) und „Tödliches Kommando" (2008). Dieses Remake nutzt allerdings nur die Grundidee einer Bankräuber-Gang aus extremen Sportlern. Diesmal wurden aus den Surfern moderne Adrenalin-Junkies mit einer angeklebten esoterischen Aufgabe. Zur „Ozaki Eight" gehören Paragliding-Stürze in riesige Erdhöhlen, Surfen auf Todeswellen oder rasende Flüge durch Gebirgsschluchten.

Auch wenn der Geld-Regen, der aus dem gekaperten Regierungs-Flieger auf ein armes Dorf niedergeht, so eindrucksvoll wie die Höhe der Wellen ist, dieser Extreme Sports-Film ist eine adrenalin-verseuchte Enttäuschung. So bescheuert wie die Action im Grenzbereich von Leben und Tod verläuft auch die Filmhandlung, weil man die Verbrecher anscheinend nur in Steilwänden festnehmen kann. Das versucht der FBI-Agent Johnny Utah (Luke Bracey), indem er sich als ehemaliger Motorcrosser in des Gangster-Gurus Bodhi (Édgar Ramírez) Gruppe der Weltverbesserer im Party-Modus einschleicht. „Point Break" muss heutzutage mit aufwändigsten Werbefilmchen von Browserhersteller konkurrieren. Das gelingt ebenso wenig wie ein anständiger, mehr als oberflächlicher Action-Film.