18.1.16

Daddy's Home

USA 2015 Regie: Sean Anders mit Will Ferrell, Mark Wahlberg, Linda Cardellini, Thomas Haden Church 96 Min. FSK: ab 6

Brad Taggart (Will Ferrell) ist ein typisches „Weichei", das selbst bei seinem Smooth Jazz-Sender als einziger diese weichgespülte Musik mag. So tanzen Brad auch seine beiden Stief-Kinder auf dem Kopf herum. Beziehungsweise sie durchlöchern den Kopf auf ihren Kinderzeichnungen und beschmieren ihn mit Fäkalien. Nun trifft dieser naive Idiot auf den Erzeuger der Kinder, der sich nach Jahren zurück meldet, ein Macho-Klischee aus der Deo-Werbung. Dusty (Mark Wahlberg) ist dem steifen Anzug-Typ Brad stilistisch, körperlich, intellektuell und in seiner gewinnenden Art haushoch überlegen. Das probiert der verkopfte Ersatz-Vater mit reihenweise peinlichen Einlagen zu kompensieren. Mit dem schweren Motorrad von Dusty und grobem Slapstick geht es unkontrolliert durch das Haus und auf der ersten Etage wieder nach draußen. Auch zimmert Dusty nicht nur das kaum begonnene Baumhaus fertig und baut noch eine Skaterbahn samt Brausen-Sponsor. Auf welcher Brad wieder völlig überzogen in einen Herzstillstand springt. Neben der in immer extremere Gute Nacht-Geschichten verschobenen Konkurrenz wird die Zeugungsfähigkeit von Brad drastisch und zotig untersucht.

„Daddy's Home" ist meist ein schmieriger Kneipen-Witz auf Spielfilmlänge ausgewalzt und auf Teenager-Tauglichkeit chemisch gereinigt. Denn es geht ja dann wieder gefühlsklebrig um das Glück der Kinder, wenn man sich ausführlich die Hoden befühlt. Will Ferrell geht als schwer erträgliche, aufs Vater-Sein fixierte Witzfigur einen Leidensweg zahlloser Peinlichkeiten. Die sind so grob erzählt, dass man sich nach dem Holzhammer als chirurgischem Instrument sehnt.