27.7.15

Die getäuschte Frau

Niederlande, BRD, Belgien 2015 (Zurich) Regie: Sacha Polak mit Wende Snijders, Sascha Alexander Geršak, Barry Atsma 89 Min.

Da steht eine Frau neben ihrem halb in einem Kanal gestrandeten Auto. Und auf der Straße lauert ein Gepard! Was für ein atemberaubender Start für Sacha Polaks Nachfolger von „Hemel"! Protagonistin ist diesmal Nina, eine spröde und verschlossene, verlorene Frau, die sich auf Rastplätzen rumtreibt und unvermittelt Nähe sucht. Allmählich verrät der Film die Trauer hinter ihrem Verhalten: Ninas Mann, ein LKW-Fahrer, hatte einen tödlichen Unfall. Später stellt die Trauernde fest, dass er noch eine zweite Familie hatte.
„Die getäuschte Frau" ist wieder ein Film, der seinen Zuschauern durchaus etwas zutraut. Hier wird nicht alles bis ins letzte Detail erklärt, vielmehr versteht sich der Zustand von Nina über Handlung, Schnitte und Bildatmosphäre. Während „Hemel" noch mit seiner elliptischen Inszenierung packen konnte, wirkt diesmal die Konstruktion mit Vor- und Rückblende um ein extrem tragisches Ereignis.