29.9.14

Dracula untold

USA 2014 Regie: Gary Shore mit Luke Evans, Sarah Gadon, Diarmaid Murtagh, Dominic Cooper, Charles Dance 92 Min.

Dracula als Superheld? Da muss einem ja das Blut auf den Eckzähnen gefrieren! Dazu noch in einem, nun ja: naturalistischen Filmstil, der ohne die hohe Auflösung der digitalen Technik wie von gestern aussähe. Das B-Filmchen mit gerade mal zwei A-positiv Darstellern und Türken-Scharen, die gerade vom Star-Friseur kommen, versucht mit ein paar Bild-Tricks und der Geschichte vom Anfang des Beißerchens über die Runden zukommen, bleibt aber in vieler Hinsicht blutarm.

Die Türken stehen als Bedrohung mal nicht vor Wien, irgendwie hat auch der chic geföhnte Sultan Mehmed (Dominic Cooper) die falschen Karten und erpresst den transsilvanischen Fürsten Vlad (Luke Evans). Weil der einem noch schrecklicheren Tyrann, nämlich seiner blonde Luxus-Frau (Sarah Gadon), versprochen hat, auf den Sohn aufzupassen, lässt er sich im finsteren Gebirge vom Monster Caligula (Charles Dance) zum Vampir und damit tausendfach stärker machen. Denn bislang war er ein guter Herrscher, der nur mal ganze Dörfer gepfählt hat, damit er nicht alle Dörfer massakrieren muss. Nun kann er ganz allein die Türken-Scharen abschlachten, hat aber Probleme mit der Sonne und mit Silber. Zudem will er seine Super-Power samt Infrarot-Blick nur drei Tage nutzen und dann wieder ganz normaler Menschenschlächter zu werden. Doch auch ein Vampir kann nicht immer überall sein, und so meucheln die Gegner die keifende Herrscherfrau („ich erkenne dich nicht wieder") und Vlad verpasst aus Wut den Zeitpunkt zum Aussteigen.

„Dracula untold", dieser filmische Unhold, die Verhunzung der Charaktere von Bram Stoker, wirkt billiger als „Games of throne". Dazu banal in der Handlung. Reizvolle Chancen wie die Entdeckung der hyperempfindlichen Sinne werden lächerlich, wenn den Neu-Vampir kommentiert „Das ist nützlich!" Auch ansonsten gibt es viel unnötiges Gerede und unpassende, weil nicht coole Scherze. Was sonst alles unsinnig oder misslungen ist, für die Aufzählung müsste man ewig leben und leiden. Merke, für einen, immer gleichen Fledermaus-Effekt und eine schwache Idee sollte man nicht so viele Filmmillionen verheizen.