3.8.14

Ein Augenblick Liebe

Frankreich 2014 (Une recontre) Regie: Lisa Azuelos mit Sophie Marceau, François Cluzet, Lisa Azuelos, Alexandre Astier 82 Min. FSK: ab 0

Elsa (Sophie Marceau) und Pierre (François Cluzet), zwei Gelegenheits-Kiffer, lernen sich bei einer Party und der lustigen Suche nach Blättchen für einen Joint kennen, mögen sich sehr, aber können nicht zueinander kommen, weil er verheiratet ist und sie nichts mit verheirateten Männern anfängt. Mit vielen reizvollen Bildern und originellen Inszenierungs-Ideen läuft nun parallel beider Leben mit den jeweiligen Kindern ab. So düst Elsa direkt durch ihren Kleiderschrank in eine Party, auf der zufällig auch Pierre ist. Noch so ein Gespräch, bei dem alles klickt und stimmt, ein paar enge Tänze und lange, heftige Küsse, bis sie am Ende des Abends entscheiden, doch lieber nicht die Telefonnummern auszutauschen. Dabei gab es zu ein paar Robin Williams-Klängen schon den imaginierten Schnelldurchlauf von Glück und Drama einer möglichen Affäre.

Allerdings verliert sich der erfolgreiche Anwalt Pierre schon mal in der Recherche nach der bekannten Autorin Elsa. Und nicht nur bringt die originelle Montage das Aneinanderdenken beide Sehnenden immer wieder in ein Bild und einen Raum, es gibt weitere ungeplante Treffen. Bis sie in London im gleichen Hotel landen...

„Ein Augenblick Liebe" wirkt wie eine gekürzte, geschmäcklerische Kopie von „In the Mood for Love", Wong Kar-Wais Meisterwerk des liebenden Verharrens. Der französische Flirt-Moment ist witzig inszeniertes Warten für die Frauen-Matinee, eine möglichst nicht zu heiße Romanze für das Ü30-Publikum. Die allerdings durchaus wirkungsvoll und auf ihre Art gut gemacht ist. Die beiden hervorragenden Hauptdarsteller Sophie Marceau und François Cluzet schaffen es, die Chemie zwischen ihren Figuren spüren zu lassen. Der intensive Einsatz von Match-Cuts und gemeinsam gehörten Liedern bringt Nähe in die räumliche Trennung. Und die guten Songs sorgen für Wärme in der verspielten Inszenierung.