10.6.14

TinkerBell und die Piratenfee

USA 2013 (Tinkerbell and the Pirate Fairy) Regie: Peggy Holmes 78 Min. FSK: ab 0

Zarina ist eine kleine, muntere und herrlich neugierige Fee, die ihre Talente am Fließband der Flugstaub-Fabrik nicht wirklich ausleben kann. Als eines ihrer Experimente zu einer Katastrophe in Pixie Hollow führt, verlässt sie das heimatliche Tal. Aus dem nicht akzeptierten Mädchen wird überraschend schnell und schwach begründet das Gegenstück der wahnsinnigen Wissenschaftlerin aus „großen" Filmen: Zarina raubt zusammen mit einer Crew rauer Piraten das Grundelement zur Herstellung von Feenstaub, um das Piratenschiff über alle Weltmeere fliegen zu lassen.

„TinkerBell und die Piratenfee" ist tricktechnisch glänzend - im wahren Sinne des Wortes: Glatte Gesichter und Flächen sind die einfachste Übung für Computer-Animationen und so ergänzen sich die Figuren mit überschaubaren Ecken und Kanten mit ihrer ästhetischen Darstellung. Selbst die übermäßige, typisch us-amerikanische Politische Korrektheit, die den Kreis der Feen-Freundinnen mit möglichst vielen ethnischen Varianten ausstattet, führt seltsamerweise nicht zu echter Vielfalt. Dass Zarina ihre Verfolgerinnen ausgerechnet aufhält, indem sie die klar definierten Eigenschaften der Feen vertauscht, dient vor allem Spaß und Spannung. Wenn das ansonsten vor allem eitle Flatter-Mädel plötzlich mit den klugen Ideen von Tinkerbell zurechtkommen muss, dient das nicht zum Verständnis des anderen. Die Moral der Geschichte konzentriert sich - ähnlich eingleisig wie alles andere - auf die Erkenntnis, dass man zusammen viel mehr erreichen kann als gegeneinander.

Trotz Flügel und einer mäßig fantastischen Welt, spiegelt Pixie Hollow vor allem die Teenager- und Kinder-Welt der USA zur Identifikation. Für echte „Teenies" ist das schnell „Kinderkram". Spaß für die ganz Großen, die eventuell noch mit ins Kino gehen müssen, gibt es ganz selten: Auch in der sechsten Folge der TinkerBell-Reihe von Disney, die teilweise nur auf DVD vermarktet wurde, hält sich der Aufwand in Grenzen. Dies ist kein „großer Disney", weder atemberaubendes Herumrasen noch rasant dichte Handlung oder ein Erzählen auf mehreren Ebenen überfordert das Publikum. Richtig nett nur die Querverweise auf „Peter Pan", aus dessen Universum Tinkerbell ja ursprünglich stammt: Hier erfahren wir, wie das Krokodil den Wecker verschluckte, mit dem es später Captain Hook immer wieder ärgert...