6.5.14

Zulu (2013)

Frankreich, Südafrika 2013 Regie: Jérôme Salle mit Forest Whitaker, Orlando Bloom, Conrad Kemp, Tanya van Graan 110 Min. FSK ab 18

Die grausame Hinrichtung von vermeintlichen Kollaborateuren im südafrikanischen Apartheitsregime ist gewalttätiger Auftakt und das Trauma der Hauptfigur in „Zulu". Jetzt ist Ali Sokhela (Forest Whitaker), der kleine Zulu-Junge, der so die Ermordung seines Vaters erlebte, Leiter der Mordkommission in Kapstadt. Bei den Ermittlungen wegen einer brutal erschlagenen jungen Frau stößt er mit seinen beiden Kollegen zufällig auf mörderische Gangster. Eine horrende Begegnung, die nicht alle überleben. Alle Stränge führen zu einer neuen Droge, die extrem aggressiv macht, die von Weißen entwickelt wurde, um die schwarze Bevölkerung zu schwächen und zu dezimieren. Dabei ist der haltlose Trinker Brian Epkeen (Orlando Bloom) einer, der auch ohne Drogen ausrastet.

Auch dieser Film zeigt Südafrika - im Original auf Englisch und Afrikaans - als ein extrem gewaltsames Land. Vor teilweise grandiosen und oft deprimierenden Kulissen agieren die drei Kollegen mit komplexen Charakteren und aufgeladenen Hintergründen. Ein Vater, der völlig fertig ist. Ein impotenter Sohn, der sich liebevoll um seine Mutter kümmert. Ein Freund, der seine krebskranke Frau pflegt. Die Erschütterung angesichts einer unfassbaren Brutalität bei den Kriminellen, „diesen Tieren", wie sie im Film selbst genannt werden, ist gewaltig. „Zulu" ist mit aufwändiger Kameraarbeit, sehr intensiven Momenten und großartigem Schauspiel keine leichte Krimi-Kost, wie man es vom TV gewohnt ist. Die positiven Polizisten können letztlich nur selbst gnadenlos morden, trotzdem ist „Zulu", basierend auf Caryl Féreys Roman „Zulu" keiner dieser Rachefilme, sondern ein filmisches Erdbeben, das nicht unberührt lässt.