6.5.14

Turn me on

Norwegen 2011 (Få meg på, for faen) Regie: Jannicke Systad Jacobsen mit Helene Bergsholm, Malin Bjørhovde, Henriette Steenstrup, Beate Støfring, Matias Myren 76 Min. FSK: ab 12

Die 15-jährige Alma (Helene Bergsholm) aus der Provinz ist „spitz", wie sie es selbst ihrer Mutter sagt, als die Selbstbefriedigung per Telefonsex von „Wilde, feuchte Träume" (während der Hund zusieht) eine dicke Rechnung zur Folge hat. Als unverklemmtem Teenager bleiben dem Mädchen bei heftiger Verliebtheit in den Mitschüler Artur (Matias Myren) sonst nur spaßige sexuelle Tagträume. Alma geht ganz offen damit um, was vor allem die eifersüchtige und etwas einfältige Freundin Ingrid (Beate Støfring) nicht vertragen kann. Eine ungeschickte Annäherung des Jungen und seine folgende Feigheit führt zum üblen Mobbing der „Schwanz-Alma". Selbst Emanze Sara (Malin Bjørhovde) traut sich nicht, zur ehemaligen Freundin zu stehen. Als Alma dann noch von Artur eine Abfuhr erhält, haut sie ab in die Stadt zur älteren und klugen Freundin Maria (Julia Bache-Wiig aus „Zwei Leben")...

Das tolle Spielfilm-Debüt von Jannicke Systad Jacobsen nach ihrem eigenem Buch erzählt auch vom Außenseiter-Gefühl, ist aber vor allem ganz einfach eine schöne, leichte Geschichte davon, Lust zu haben. Das muss - Skandinavien sei dank - nicht immer so wie in verklemmt obszönen Ami-Filmchen a la „American Pie" verlaufen. Auch von den „Eis am Stiel"-Dämlichkeiten aus dem letzten Jahrhundert ist „Turn me on" weit entfernt. Er erinnert nicht nur wegen der Begrüßung des Ortschildes mit dem Stinkefinger an Lukas Moodyssons „Fucking Åmål" und bietet jungen Jugendlichen viel positive Identifikation. Leider verdirbt die deutsche Synchronisation mit dem üblichen Dosenklang und mäßig passenden Stimmen etwas den Spaß.