20.8.13

Pain & Gain

USA 2013 (Pain & Gain) Regie: Michael Bay, mit Mark Wahlberg, Dwayne Johnson, Anthony Mackie, Tony Shalhoub, Ed Harris, 125 Min. FSK ab 16

Die Erfolgs-Liste von Michael Bay ist eindrucksvoll, auch wenn er zuletzt mit „Transformers" eher lächerlichen und peinlichen Kram gemacht hat: Zuvor war er mit „Bad Boys" (1994), „Pearl Harbor" (2001), „Armageddon - Das jüngste Gericht" (1998) oder „The Rock" (1995) als Regisseur und Produzent eine der großen Geldmaschinen Hollywoods. Nun allerdings hat er diesen Gipfel endgültig verlassen, macht nicht mehr „The Rock", sondern muss mit Ex-Wrestler Dwayne „The Rock" Johnson und „Pain & Gain" eine Action-Komödie drehen, die einiges Potential für Goldene Himbeeren hat.

Der amerikanische Traum mal anders definiert: Jeder hat die Chance, im Fitness-Studio etwas aus sich zu machen. Also auch ein Anabolika-verseuchter Muskelberg wie Daniel Lupo (Mark Wahlberg), für den Fitness patriotisch ist. So macht der Muckibuden-Trainer aus einem Senioren-Club in Miami ein Muskel-Mekka, auch wenn er dafür persönlich Körper-Enthaarungen durchführt. Da dies für das Erbsenhirn (siehe oben, Anabolika) immer noch nicht der große Erfolg ist, entführt Daniel mit einem Kollegen und Paul Doyle (Dwayne Johnson), einem trockenen Alkoholiker und gläubigen Ex-Knasti, den reichen Kunden Victor Kershaw (Tony Shalhoub). Mit erzwungen lustiger Folter überschreibt dieser all seinen Besitz. Doch den Reichtum verprassen die drei minderbemittelten Gauner schnell und irgendwann schlägt die Polizei in Armeestärke zu. So erzählte wohl auch ein Zeitschriften-Artikel die „wahre Geschichte".

„Pain & Gain" beginnt quälend langatmig und bringt trotz vieler Versuche keinen Spaß. Einfalt und klägliches Scheitern sollen komisch sein, landen aber, auch mangels komödiantischem Talent bei Wahlberg und Johnson, immer in der Abteilung peinlich. Das ist nicht das, was man mit Michael Bay bislang in Verbindung brachte. Ästhetisch sieht es zwar noch aus wie ein guter Film. Während früher jedoch in der Verpackung effektive Popcorn-Action war, ist es jetzt nur noch ein lauwarmes Lüftchen. Irgendwo fiel „Pain & Gain" zwischen dem makabren „Fargo" und Danny DeVitos witzigem „Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone" (1986) ins Nirwana der Super-Flops. Der Film ist nicht viel intelligenter als seine Protagonisten und hat auch nicht mehr Komödien-Potenz als sie (siehe oben, Anabolika).