22.5.13

Der Dieb der Worte

USA 2012 (The Words) Regie: Brian Klugman, Lee Sternthal mit Bradley Cooper, Jeremy Irons, Dennis Quaid, Olivia Wilde, Zoe Saldana 102 Min.

Wenn ein Film seine Geschichten in Zwiebelform verschachtelt, ist das im besten und im schlechtesten Fall zum Weinen. „Der Dieb der Wort" ist ein Verzwirbler der letzteren Art: Drei Erzählungen, die herzergreifend sein wollen, gewinnen auch nicht, wenn man sie ineinander steckt.

Der junge New Yorker Schriftsteller Rory (Bradley Cooper) ist einer der vielen Erfolglosen, die noch kein Buch veröffentlichen konnten. Als bei einer Parisreise im Trödelladen ein altes Manuskript findet, zögert er kurz, gibt es dann aber als sein eigenes aus und hat riesigen Erfolg damit. Die Zweifel nagen allerdings in ihm und irgendwann tritt ein alter Mann auf, der sich als eigentlicher Autor zu erkennen gibt und das schlechte Gewissen anfeuert. Ein kleines Drama, mit einer bedrohten Liebe als Zugabe. Zwischendurch erzählt der Film dann die Geschichte des Manuskripts, vom amerikanischen Soldaten, der sich am Ende des Weltkriegs in eine Frau aus Paris verliebt, diese aber ebenso wie das gemeinsame Kind verliert. Auch ganz herzlich rührend vielleicht, aber wie müssen ja auch noch miterleben, wie ein anderer Autor, der die beiden anderen Geschichten schrieb, bei einer Lesung sehr ungewöhnlich auf die Avancen einer jüngeren Frau reagiert. Das ist eindeutig zu viel des Mittelmäßigen, auch weil nur Jeremy Irons als alter US-Soldat und in Maßen Dennis Quaid als zynischer Mann der Rahmengeschichte gut spielen. Dieser Film ist eher ein Dieb der Zeit.