19.3.13

Der Nächste, bitte!

Frankreich 2012 (Un plan parfait) Regie: Pascal Chaumeil mit Diane Kruger, Dany Boon, Alice Pol, Robert Plagnol 105 Min. FSK ab 6

Da in der Familie von Isabelle (Diane Kruger) die ersten Ehe der Frauen immer schief gehen, beschließt die erfolgreiche und jahrelang mit ihrem Freund Pierre glückliche Zahnärztin, eine kurze Scheinehe einzugehen, bevor sie danach den richtigen heiratet und mit ihm - sehr altmodisch kompliziert - erst dann ein Kind bekommen kann. Es darf in einer Romantischen Komödie etwas unglaubwürdig werden. Etwa wenn Isabelle dem ungehobelten Idioten Jean-Yves (Dany Boon) von Dänemark, wo eine arrangierte Ehe platzte, unter großem persönlichen und finanziellen Einsatz nach Kenia hinterher reist. Wenn sie wirklich die intelligente, gebildete Frau wäre, die der Film behauptet, würde sie eine andere Lösung finden, etwa einem Asylanten zur Aufenthaltsgenehmigung verhelfen. Doch so wird es eher fremdschäm-peinlich, wie sie in Winterklamotten in einen afrikanischen Pool stolpert. Munter überraschend geht es weiter und ein wenig verständlich wird, dass sie anstelle des einförmigen Glücks mit Pierre, das chaotische bis aufregende Leben mit Jean-Yves entdeckt. Man wird halt selten von einem wilden Löwen beschnüffelt. Sie bekommt eine Masai-Hochzeit, doch da die bald auch im korrekten Frankreich eingetragen ist, muss sie den Deppen nun wieder loswerden.

„Der Nächste, bitte!" ist eine vorhersehbare und formelhafte Romantische Komödie, die auch aus Hollywood kommen könnte - was nicht als Lob gemeint ist. Diane Krueger lässt ihrem komödiantischen Talent freien Lauf, was ein besseres Drehbuch-Konstrukt (Buch: Laurent Zeitoun, Yoann Gromb) verdient hätte. Sie darf Verführerin und femme fatal spielen, eine Ex-Prostituierte vor seinen Kollegen, zudem Slapstick-Einlagen hinlegen, wie die Betäubungsspritzen, damit Jean-Yves nicht vor dem richtigen Partner Pierre redet. Danny Boon variiert in seiner Musterrolle als Nervensäge kaum den Typen des herzensguten Trottels aus „Willkommen bei den Sch'tis". Das kann man sich aus Forschungs-Interesse ansehen, muss es aber keineswegs. Die nächste RomKom, bitte.