19.2.13

Warm Bodies

USA 2012 (Warm Bodies) Regie: Jonathan Levine mit Nicholas Hoult, Teresa Palmer, John Malkovich 97 Min.

Ein Zombie-Film aus der Perspektive der „anderen". Doch waren die Untoten nicht immer ziemlich dämlich? Vorsichtig ausgedrückt. Nun hören wir vom jungen Zombie R (den Rest seines Namens hat er vergessen), wie öde das Leben in der entfärbten Welt der Zombies ist. Als er mit einem Freund essen geht, ist der übliche Satz junger, gutaussehender Amerikaner auf dem Speiseplan. Jedoch erwischt R ausgerechnet den Freund der Blondine, in die er von nun an verliebt ist und sie direkt mal rettet. Diese Verliebtheit und die staunende Angst von Julie (Teresa Palmer) sind recht komisch. Auch wenn sie, um sich in der Zombie-Welt zu tarnen, mit viel Over-Acting auf lebendige Leiche macht, ist das ein Treffer, Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der beiden Lebensformen amüsieren ein paar mal.

R (Nicholas Hoult), mit dem Gesicht eines traurigen Jokers oder eines Goth-Fans, der unter die Brotschneidemaschine gekommen ist, lebt auf einem Flughafen, sammelt in seinem Flieger Schallplatten, Stereoskopie-Bilder und DVDs. Über das Gehirn von Julies Freund, das er zwischendurch immer wieder als Snack knabbert, zieht er sich Erinnerungen des Paares rein und hält dann in höchster Gefahr Julies Hand. Etwas, was ihr warmblütiger Freund nicht gemacht hat. Und jetzt erweisen sich die Zombies als echte Romantiker. Recht schematisch muss sich das neue R und Julie-Paar erst in seiner, dann in ihrer Welt beweisen, wo ausgerechnet ihr Papa (John Malkovich) den Anführer gibt.

„Warm Bodies" ist noch eine Variation des längst toten Zombie-Genres und gleichzeitig mit seiner Liebe über die Grenzen der Spezies hinweg Kopie von „Twilight". Dass die Zombies die besseren Menschen sind, wusste man schon länger. Dabei hat in Sachen Figurenzeichnung hat der Tote viel mehr Blut in den Adern als die meist Dümmliches brabbelnde Teenager-Frau. Am Ende stellt sich heraus, dass es schon hilft, den anderen zu akzeptieren. Und dass trotz ein paar gelungener Scherzchen sowie netten Figuren die Handlung wie ein Zombie auf vorhersehbaren Bahnen daher trottet.