13.2.12

Berlinale 2012 Die Blumen des Krieges (R: Zhang Yimou)

Volksrepublik China 2011 (Jin líng Shi San Chai | The Flowers Of War) R: Zhang Yimou mit Christian Bale, Ni Ni, Atsuro Watabe 141 Min.

Christian Bale („Batman") ist das westliche Aushängeschild in einem chinesisch staatstragenden Epos von Zhang Yimou, früher angesehener Regisseur für künstlerische Filme wie „Rotes Kornfeld" oder „Die Rote Laterne". Sein neuer, aufwendig produzierter Beitrag (außer Konkurrenz) ist so verquer wie der Titel „Die Blumen des Krieges": Bei der japanischen Besetzung Nankings im Jahre 1937, die 200.000 Leben forderte werden in einer Kirche sowohl chinesische Missions-Schülerinnen als auch eine Gruppe Prostituierter eingeschlossen. Ein amerikanischer Abenteurer (Bale), der eigentlich nur auf Geld, Suff und Sex aus ist, entwickelt sich zum heldenhaften Retter der gemischten Truppe. Das kennt der deutsche Kinogänger vielleicht von „John Rabe", einem ebensolchen Heldenepos in der gleichen historischen Situation mit seltsamen Schwerpunkten (ein Nazi als Retter der Stadt). Zhang Yimou setzt das mit berauschender Ästhetik um, Blutstropfen fliegen in Superzeitlupe herum. Wie jedoch der Schrecken des Krieges problemlos für lustige oder emotionale Momente abgestellt werden kann, wirkt eher geschmacklos. Das hervorragende Kunsthandwerk bei diesem für den Export nett eingepackten Stück Nationalmythos kann dies nicht übertünchen.