31.7.11

Plötzlich Star

USA 2011 (Monte Carlo) Regie: Thomas Bezucha mit Selena Gomez, Leighton Meester, Katie Cassidy 108 Min. FSK ab 6

Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich, diese Retorten-Stars von Disney. Deshalb nennt man es wohl auch Verwechslungs-Komödie, wenn die Sanges- und Hupfdohlen nach zig TV-Serien auch einen echten Kinofilm drehen dürfen. Aber eigentlich sind es diese Filme, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Denn Miley Ray Cyrus war brünett, Nachfolgerin Selena Gomez zwar ähnlich ausdruckslos, aber dunkelhaarig.

US-Teenies aus Texas reisen in ungewollter Besetzung nach Paris, beklagen sich mal nicht über europäische Sitten, geraten aber dank einer Verwechslung in High Society-Kreise und nach Monte Carlo. Witzig ist es nicht, wie sich die drei Mädels von der Reiseführer-Domina durch Paris hetzen lassen. Wirklich bewegend auch nicht, wie sich die beiden verhassten Stiefschwestern des Trios zusammenraufen. Und todlangweilig, wie sie sich als gutherzige und edle Wesen erweisen. Denn als Grace verzweifelt und durchnässt für ein paar Tage das Leben der ekligen und verwöhnten Doppelgängerin Cordelia übernehmt, führt sie gutes Benehmen in Gähn-Kultur vor. Spätestens jetzt hat der Höhere-Mädchenschulen-Film jeden Spaß für ein Romantik-Tripel über Bord geworfen. Die lahmen Uralt-Scherzchen vom Anfang vermisst man aber nicht. Das Disney-Retortenwesen Selena Gomez beansprucht ihr bescheidenes Schauspieltalent direkt mit einer Doppelrolle. Verwirrungen um den Personentausch und ein verschwundenes Collier bilden auch nur routiniert durchgezogenen Hintergrund für unechte Traumwelten, die kleinen amerikanischen Mädchen an der Kinokasse verkauft werden. So könnte der Titel für dieses sehr vorhersehbare Märchen auch „Plötzlich Prinzessin" lauten, aber das hatten wir schon mal und wenigstens beim Titel soll man diese Filmchen doch unterscheiden können.