8.5.11

Löwenzahn - Das Kinoabenteuer

BRD 2011 Regie: Peter Timm mit Guido Hammesfahr, Ruby O. Fee, Dominique Horwitz, Petra Schmidt-Schaller 92 Min. FSK: ab 6

„Löwenzahn - Der Film" lief 2005 mit Peter Lustig. Dies ist „Löwenzahn - Das Kinoabenteuer", genauer, ein wenig kindgerechtes Dauer-Abenteuer mit Klischee-Figuren, hanebüchenen Fehlern und schlampiger Machart. Dass der Geist der TV-Folgen von „Löwenzahn" völlig ausverkauft wird, tut besonders weh.

Wie Klein-Indiana Jones geht es mit viel Getöse und Rückblende in die Jugend von Fritz Fuchs. Wo Hannibal einst im - historischen inkorrekten - Schneesturm Schutz in einer Alpen-Grotte fand, entdecken zwei Jungen einen Schatz. Die Wege vom klugen Fritz und vom gierigen Roman trennt ein Bergsturz, bevor Jahrzehnte später die Jagd nach dem punischen Gold entflammt. Damit ja kein Moment Ruhe aufkommt und man Figuren kennenlernen könnte, müssen auch noch dauernd Hunde gerettet, entführte Post-Mopeds und VW-Bullis verfolgt sowie eine neugierige Nichte gesucht werden. Das alles kompakt in Thüringen und den Südalpen nur einen Hundesprung voneinander entfernt. Hier knubbeln sich gleich mehrere Folgen Lassie, simpler Kindersong a la „Vorstadtkrokodile", viel „oh wie süß, der will nur spielen-Rührfaktor", Fledermaus-Schrecken, lauter liebe Menschlein und ein paar Bösewichte. Selbst Dominique Horwitz spielt als Schurke Roman Zenkert weit unter seinem Niveau. Fritz Fuchs (Guido Hammesfahr), der schon im Fernsehen als zu glatter und gar nicht komischer Ersatz für Peter Lustig enttäuscht, eignet sich nicht paragleitender Actionheld mit Propeller auf dem Rücken. Als Superhirn auch nicht. Wenn „Löwenzahn" früher klüger machte, verdummt dieser Film mit unmöglichen Heldentaten am laufenden Band unter überdramatischer Musik. Das ist eher durcheinander als spannend, dazu stimmen Timing und Anschlüsse oft nicht. Ein nur mäßiges Kinderabenteuer.

Die Regie hatte Peter Timm, ein erfahrener Mann ... mit Filmen wie „Go, Trabi, Go" (1990), „Rennschwein Rudi Rüssel" (1994) oder „Mein Bruder ist ein Hund" 2004. Auch wenn man derartige „Unterhaltung" Kindern nicht zumuten will, dabei arbeitete Timm weitaus sorgfältiger!