15.9.10

Groupies bleiben nicht zum Frühstück


BRD 2010 (Groupies bleiben nicht zum Frühstück) Regie: Marc Rothemund mit Anna Fischer, Kostja Ullmann, Amber Bongard, Inka Friedrich, Roman Knizka 103 Min.

Der Vorspann mit dem Musikvideo (der Band „Berlin Mitte“, die nur für diesen Film entstand) zeigt, dass es mehr auf die richtige Pose als den richtigen Ton ankam. Doch dies erweist sich unter der Regie des jungen Routiniers Marc Rothemund („Sophie Scholl“), der mit 32 schon seit zwölf Jahren Kino macht, als gute Einstellung. Die Teenie-Komödie „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“ ist tatsächlich oft komisch, meist unterhaltsam, mit Blick auf Details inszeniert und überraschend gut gespielt.

Ohne zu ahnen, dass er ein heiß bekreischter Stars ist, trifft Lila (Anna Fischer) auf Chriz (Kostja Ullmann), den Sänger der angesagten Band „Berlin Mitte“. Die Romantik schlägt auch auf der Tonspur schnell zu, doch nach dem ersten gemeinsamen Abend sorgt ein eifersüchtiger Bandmanager Hand in Hand mit den Drehbuchschreibern für reichlich Komplikationen. Doch vor allem Dank Lilas Freundin Nike (Nina Gummich) - mit frecher Berliner Schnauze und ebensolchen Ideen - kommt Lila immer wieder an den Mengen von Fans und Reportern (handgezählte 20) vorbei.

Ja, dieser Film hat zu viele Hindernisse und Last Minute-Rettungen. Ja, er verhebt sich zum Finale hin an der tieferen Bedeutung. Und ja, die Songs im Durchlauferhitzer sind schlimm. Doch vor allem mit dem Spiel der jungen Anna Fischer punktet die Romantische Komödie für Kleine. Als Ulk-Nudel Lila darf sie dank sehr guter Mimik als Entdeckung verbucht werden. Der Rest wurde von Marc Rothermund im Detail sehr gut und nett inszeniert. Eine Menge Filmmeter haben zwar nur die eine Aussage: „Geil, Berlin!“ Dafür erhöhen viele gute Nebenfiguren (vor allem der mega-coole deutsch-türkische Leibwächter und Liebesbote Horst) den Spaßfaktor. Trotz Höhen und Tiefen dürfen die beiden Nachwuchs-Romantiker Lila und Chriz beim großen Finale am Flughafen klassisch zitieren: „Uns bleibt immer Berlin (Mitte).“