20.7.10

Karate Kid (2010)


USA/VR China 2010 (The Karate Kid) Regie: Harald Zwart mit Jaden Smith, Jackie Chan, Taraji P. Henson 140 Min. FSK ab 6

Der neue „Karate Kid“ ist ein Kinderfilm, der sich an den Kult-Erfolg des Originals hängt, obwohl die heutige Zielgeneration von John G. Avildsens „The Karate Kid“ aus dem Jahr 1983 nichts weiß. Die Produktion hat trotzdem keine Mühe für die Kleinen gescheut, von den ersten Bildern an sieht der neue „Karate Kid“ groß aus. Das Karate wurde nach China verlegt und ist jetzt Kung Fu. Ansonsten erweist sich die einfache, so oft schon gezeigte Geschichte eines Kindes in fremder Umgebung nicht groß verändert, aber sehr gut gespielt: Der zwölfjährige Dre Parker (Jaden Smith) zieht mit seiner verwitweten Mutter aus den USA nach China. In der Schule wird er vom größeren Klassenbully schikaniert und verprügelt. So gern er die Mitschülerin Mei trifft, sein Schulalltag ist vor allem davon bestimmt, dass er sich vor den anderen Jungens versteckt. Als ihn der Hausmeister Han (Jackie Chan) vor den Schülern rettet, fordert deren Meister ein Duell der Jungens bei einem Kung Fu-Turnier. Han übernimmt Dres Kampf-Unterricht, lehrt ihm zuerst etwas Respekt und dann, seine Jacke ordentlich aufzuhängen. Dass Kung Fu in jeder Bewegung liegt, wird als weiser Spruch für später aufgespart.

„Karate Kid“ ist ein weiterer Baustein in der Karriere von Jaden Smith, dem schon recht routinierten Will Smith jr. („Der Tag, an dem die Erde stillstand“, „Das Streben nach Glück“). Hilfreich als Qualitätsgarantie wirkt Jackie Chan. Mit trockenem Humor nimmt er Abstand von seiner üblichen Action und wendet sich der Rolle des weisen Lehrers mit tragischer Vergangenheit zu. Eine Rolle, die ihm hervorragend steht. Jung- und Alt-Star funktionieren gut zusammen. Harald Zwart gelingen ein paar große Szenen, mit als emotionalem Höhepunkt den Zusammenbruch des Lehrers. Diesmal rettet der Schüler ihn und die Trainings-Stangen zeigen im Schattenspiel sehr schön die gegenseitige Abhängigkeit von Meister/Vaterersatz und Lehrling. Während dieser Aufwand recht groß ist, um eine etwas artifiziellere Form von Raufen und Sich-Prügeln zu propagieren, läuft die Konfrontation mit der fremden Kultur meist spaßig ab, bleibt aber doch oberflächlich.