27.5.09

Tracey Fragments DVD


Regie: Bruce McDonald

Koch-Media

Video-Premiere

Zu modern fürs Kino oder zu stark? „Tracey Fragments“ von Bruce McDonald („ReGenesis“, „Highway 61”) wurde 2007 bei der Berlinale gefeiert, kam aber nie in die Kinoauswertung. Das gab es schon mal bei „Donnie Darko“. Und ebenso stark ist nun die Geschichte von Tracey (Ellen Page aus „Juno“), die sich, von den Eltern vernachlässigt, in Tagträumen verliert, bis ihr kleiner Bruder meint, er sei ein Hund und verschwindet. Die Suche wird zum Albtraum im Abgrund der Stadt. Wobei sich der bissige Humor und die scharfen Analysen nicht nur am transsexuellen Therapeuten auslassen.

Bruce McDonald spielt nicht nur „Horses“ von Patti Smith in einem besonders starken Moment ein, sondern schneidet einfach ein Pferd genau an die Stelle der rennenden Tracey. Konsequenter Splitscreen, die Aufteilung des Bilder in viele Teile, Comic-Einblengungen, Wiederholungen, Doppelungen scheuen sich nicht, alle möglichen Mittel einzusetzen. Da wo sich der Mainstream nicht hintraut, punktet „Tracey“ voll mit einem Stil, der auch der Wildheit der Hauptfigur entspricht.