10.12.08

The Women - Von großen und kleinen Affären


USA 2008 (The Women) Regie: Diane English mit Meg Ryan, Annette Bening, Eva Mendes, Debra Messing, Jada Pinkett Smith, Bette Midler, Candice Bergen 114 Min. FSK o.A.

Noch ein Remake, aber diesmal so unnötig wie der gesamte Kram in den Shopping-Taschen einer frustrierten Frau. Womit wir bei den Klischees wären, und die bietet der Film im Übermaß. Er besteht eigentlich nur aus Klischees. Und da die auch nicht besonders überzeugend spielen, kann man das Filmchen ebenso vergessen wie die Modekapriolen vom vergangenen Jahr.

Von George Cukors noch immer aktuellen Original „The Women“ (Die Frauen) aus dem Jahre 1939 wurde die Idee übernommen, dass im gesamten Film kein Mann zu sehen ist. Und die Figuren, die Handlung sowie viele Szenen. Trotzdem ist das Original ein Spaß, ein Genuss mit Biss und Weisheiten. Das Remake ist ... nichts.

Mary (1939: Norma Shearer / 2008: Meg Ryan) erfährt vom Betrug ihres Götter-Gatten Stephen. Der wurde von der „femme fatale“ Crystal (raffiniert: Joan Crawford / simpel: Eva Mendes) verführt. Doch mit Hilfe der Freundinnen nimmt Mary nach etwas Jammern den Kampf um das eigenen Leben auf. Von Mary bis Crystal sind alle Figuren völlig überzeichnet, aber lassen darin den Kern von Wahrheit vermissen, der bei Cukor die überzogene Oberflächlichkeit der Modewelt ausglich. Marys Workaholic-Freundin etwa ist heutzutage so arrogant, dass es sie gar nicht interessiert, ob ihre Gemeinheiten ankommen. Frauen, weit über den Rand des Nervenzusammenbruchs. Oder: „Sex and the City“ auf uninteressant gedreht. Zu betrauern ist auch der Niedergang von Meg Ryan, die nicht nur eine verlorene Gattin spielt, sondern immer in der Rolle verloren bleibt und mit ihren nun albernen Manierismen und den furchtbar aufgeblasenen Lippen keinen Moment interessiert.