27.5.08

The Eye


USA 2007 (The Eye) Regie: David Moreau, Xavier Palud mit    Jessica Alba, Alessandro Nivola, Parker Posey, Rade Serbedzija 98 Min.

Subjektive Perspektive ins Extreme getrieben, führt in den Wahnsinn oder zum Horrorfilm: Die junge Violinistin Sydney Wells (Jessica Alba) ist seit ihrem fünften Lebensjahr erblindet. Nach einer Netzhauttransplantation sieht sie zuerst in Schemen, dann immer klarer. Doch ihr zweiter Blick bringt auch ein zweites Gesicht mit sich. Wie jüngst bei Meirelles mit seiner Cannes-Eröffnung „Blindness“ (Blindheit) nähern sich unscharfe Gestalten aus einem milchigen Lichtmeer. Und sie sehen selten nett aus, sind verwundet oder stehen in Flammen. Es sind Tote, die Sydney erscheinen. Dabei bleibt es nicht bei Visionen - die Horror-Vorstellungen hinterlassen Abdrücke und Narben in der realen Welt. Die Ärzte halten Sydney für verrückt. Erst als ihr im Spiegel eine fremde Frau entgegenblickt, ahnt die Verfolgte, wo die Lösung der geheimnisvollen Erscheinungen liegt.

Als Gruselfan braucht man keinen sechsten Sinn zu haben, um die Verwandtschaft zu anderen Filmen, die einen Blick ins Totenreich wagen, zu erahnen. Auch wenn „The Eye“ sich oft einfacher Schreckmittel bedient, hat das schreckliche Remake doch seinen Reiz. Auch dieser Horror wurde inspiriert von einem gleichnamigen asiatischen Vorbild (Regie: Oxide und Danny Pang, 2002). Zwar beeindruckt das Spiel von Jessica Alba nicht besonders, doch die trickreichen Auftritte des Übersinnlichen lassen mit aufgerissenen Augen erschaudern.