17.3.08

Dan - Mitten im Leben!


USA 2007 (Dan In Real Life) Regie: Peter Hedges mit Steve Carell, Juliette Binoche, Dane Cook 99 Min. FSK: o.A.
 
Der Plan war, mit den drei Töchtern für die dringende Erholung zu Oma, Opa und all den Geschwistern, Schwipp- und sonstigen Schwägern nach Rhode Island zu fahren. Dan Burns (Steve Carell) ist alleinerziehender Witwer und das mit drei Mädchen. Der Kolumnen-Schreiber in Sachen Erziehung bräuchte "mitten im Leben" selbst einige Tipps im Umgang mit seinen "Frauen": Cara, hasst ihren Vater "für ewig", weil er sie von der einzigen und wichtigsten Liebe des Lebens trennte. Jane möchte endlich Autofahren dürfen, doch Dan traut es ihr nicht zu. Und Lilly, die Kleinste, wird überhaupt nicht ernst genommen.
 
Aber wie das mit den Plänen so ist - manchmal kommt es anders, als Dan meistens denkt. Alles wird Nebensache, als Dan auf Marie (Juliette Binoche) trifft: Schon das Kennenlernen im Buchladen, wo sie ihn für einen Angestellten hält, sammelt mächtig Sympathiepunkte für den Film. Nach einem dieser Gespräche, bei dem man sein Leben und sein Herz ausbreitet, kehrt Dan heim zu seiner wunderbaren, großen Familie, bei der man direkt einziehen möchte. Begeistert erzählt Dan von der romantischen Begegnung, bis ihm sein Bruder Mitch (Dane Cook) seine neue Freundin vorstellt: Marie!
 
Das Familienheim wandelt sich nun zur hellhörige Hölle für den verliebten Dan. Während die Verwandten Kreuzworträtsel und Verstecken über zwei Etagen und drei Generationen spielen, verstecken sich auch Dan und Annie - sie erzählen niemanden von ihrem Treffen. Dem Kolumnisten gehen plötzlich die Worte aus und er landet klassisch komödiantisch zusammen mit Marie unter der Dusche.
 
Als Romantische Komödie ohne all das Abgeschmackte, was sonst an diesem Konzept klebt, erweist sich "Dan - Mitten im Leben". Ein verregnetes Rhode Island zeigt keine glamouröse, aber eine passend sympathische Umgebung für die nette Familie mit Diane Wiest als Großmutter. Vom alten Mercedes bis zur Tonspur mit dem Gitarrenrock sorgfältig und liebevoll ausgestattet sowie sorgfältig ins Bild gesetzt. Verantwortlich dafür ist Ko-Autor und Regisseur Peter Hedges, der die Drehbücher für "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" und "About A Boy" schrieb. Schon sein Regiedebüt "Ein Tag mit April Burns" überzeugte 2003 mit sympathischen Figuren voller Leben.
 
Dazu überrascht Steve Carell ("Little Miss Sunshine") wieder mit einer guten Rolle, nachdem er im unsäglichen "Evan Allmächtig" die Arche Noah baute. Wie immer, wenn expressive Komödianten gebremst werden, spielen sie richtig gut. Juliette Binoche zeigt kaum Akzent dafür eine Menge tödlicher Eifersucht im Blick, als eine heiße Konkurrentin auftaucht.
 
Bei all dem freundlichen Vergnügen gibt es auch Erkenntnisgewinn: Man/Dan merkt, Pläne führen selten ans geplante Ziel. Der neue Plan: Sich überraschen lassen! Was mit diesem Film vortrefflich gelingt.