26.2.08

Meine Frau, die Spartaner und ich


USA 2008 (Meet the Spartans) Regie: Jason Friedberg, Aaron Seltzer mit Sean Maguire, Carmen Electra, Ken Davitian, 83 Min. FSK: ab 12
 
Über den Verfall von Film-Filmparodien zu schreiben, wäre fast so langweilig, wie diese mittlerweile selbst geworden sind. Es geht, wohlgemerkt, um die Verwurstung erfolgreicher Filme, Genres und Szenen in einem Billigfilmchen, das Bekanntes durch den Kakao zieht. Die "Airport"-Serie oder "Nackte Kanone" vom Abrahams/Zucker-Team waren noch witzig, geistreich im Entblößen von Filmroutinen und -Klischees. Das Niveau der Gags landete allerdings im Laufe der Jahre gefühlt ein paar Kilometer unter dem Meeresspiegel. Trotzdem ist für die erneute Bruchlandung in Sachen Raubbau-Humor zu vermelden: Es geht noch schlimmer!
 
"Meine Frau, die Spartaner und ich" stammt von Aaron Seltzer und Jason Friedberg, der Machern des gar nicht fantastischen "Fantastic Movie" und des doofen "Date Movie". Nun also eine Parodie auf die Fascho-Aktion "300". Und tatsächlich lassen sich die spartanischen Prügelknaben, die in Leder-Pampers herum metzeln, herrlich veralbern. Das gelingt sehr nett, wenn die ultraharten Jungs durchgehend als soft und schwul dargestellt werden, wenn sie Händchen haltend und mit dem "Priscilla"-Hit "I will survive" in die Schlacht tänzeln. Doch nach dieser Nummer, die sich in Varianten durch den ganzen Film zieht, kommt humortechnisch schon der halbwegs originelle Filmtitel und danach haufenweise Fernseh-Schund. Tatsächlich ist  "Meine Frau, die Spartaner und ich" vor allem TV-Parodie, was die ganze Chose weniger universell macht.
 
Denn wer kennt schon das Bohlen-Gegenstück zu "DSDS", das in den USA "American Idol" heißt? Bei den anderen zitierten Talent- und Geschmacklosigkeits-Shows kommt der deutsche TV-Konsument überhaupt nicht mehr mit. Und auch die Idee, aus dem extrem bluttriefenden Gemetzel von "300" ein Breakdance-Battle der albernen 13 Kämpferlein zu machen, versteht man nicht so gut, wie die weltweit erfolgreichen Filme, die bislang den Parodien Futter gaben. Wenn die "Nackten Kanone" noch treffsicher das Kino parodierte, zielen die Spartaner der Billig-Parodie auf TV-Trash-Shows - eigentlich nicht verwunderlich in diesen Zeiten.
 
Einen Gedanken nimmt man aus diesem Humor-Debakel mit: Muss man mit dieser Verlagerung der Popkulturreferenzen vom Kino ins Fernsehen auch gleich die Kinokultur abschreiben? Mit solcher Niedrigst-Qualität ergibt sich das Kino tatsächlich einer aussichtslosen Schlacht gegen die neuen Unterhalter Fernsehen, Games und Computer.