12.2.08

John Rambo


USA 2007 (John Rambo) Regie: Sylvester Stallone mit Sylvester Stallone, Julie Benz, Matthew Marsden 92 Min. FSK: k.J.
 
Den jüngeren Lesern muss man an dieser Stelle vielleicht erklären: Rambo ist nicht die amerikanische Schreibweise des bekannten und beliebten französischen Dichters Arthur Rimbaud. Es handelt sich vielmehr um eine längst vergessene, archaische Figur des Gewalt-Kinos. Rambo rückte in bislang drei Filme mit reichlich Dickschädel und Waffengewalt Weltpolitik im Sinne der gesund beschränkten Volksmeinung zurecht. Bei amerikanischen Hinterwäldlern setzte er seine mit US-Steuergeldern antrainierten Vietnam-Kampftechniken ein. Dann entsorgte er die historischen Reste des Vietnamkrieges, bevor er die Russen aus Afghanistan verjagte. Alles wirkte schon damals recht vorgestrig.
 
Jetzt ist das Timing gelungen. Raubte in der vergangenen Kinowoche mit "Charlie Wilson" ausgerechnet ein Politiker Rambo die Ehre, Afghanistan von den Russen befreit zu haben, besetzt der Senioren-Kämpfer nun eigenhändig den Norden Burmas, um dem unterdrückten Bergvolk der Karen und ein paar dämlichen Westlern beizustehen. (Den eigenmächtig angeeigneten Eigennamen des Landes Myanmar wollen wir gar nicht erst in simple Spielfilmchen bringen.)
 
Wieder will der Rammbock der Filmgeschichte mit dem Kopf durch die Wand des Dschungel-Gefängnisses. Damit die Gewaltorgie auch berechtigt und ohne schlechtes Gewissen losbrechen kann, müssen vorher die Schurken ganz extrem brutal morden, foltern und vergewaltigen. Die Schraube der Gewalt dreht hier durch - auch dieser Film erhält keine Jugendfreigabe.