10.10.07

Operation: Kingdom


USA 2007 (The Kingdom) Regie: Peter Berg mit Jamie Foxx, Jennifer Garner, Jason Bateman, Chris Cooper 110 Min.
 
Ein Film traut sich dort hinzugehen, wo die amerikanische Politik zu viele reiche Freunde sah: Unter anderem Michael Moore hat in "Fahrenheit 9/11" dargelegt, dass viele Verbindungen der Attentäter von "9/11" nach Saudi-Arabien weisen. Nicht nach Afghanistan, nicht in den Irak oder in den Iran!
 
Nun brechen vier FBI-Spezialisten nach einem schrecklichen Attentat nach Saudi Arabien auf, um im Trümmerfeld einer Basis der US-Armee, die seltsamerweise hauptsächlich von lieben, unschuldigen Kindern bevölkert wird, nach Spuren zu suchen. Ein Politikum und eine Provokation für die stolzen Saudis, die zur Begrüßung eifrig an Auto- und Splitterbomben basteln. Gegen alle Widerstände boxen und schießen sich die vier Amerikaner mit einem arabischen Freund den Weg frei.
 
Was klingt wie Karl May ist vor allem durch avancierte Gestaltung mehr als das übliche Rache- und Rettungs-Klischee, bei dem Rambo nicht mal den Tiefpunkt setzte. Zwar fährt "Operation: Kingdom" auf fiese Art die Familienschiene, ist nationalistisch und überheblich. Doch es gibt auch ein Mehr an Personenzeichnung auf beiden Seiten. Packende Figuren, exzellent gespielt von Jamie Foxx, Jennifer Garner und Co auf der amerikanischen Seite. Etwas weniger nuanciert bei den Saudis.
 
Der vor allem ästhetisch bemerkenswerte Film erzählt im raffiniert animierten Vorspann schon mehr, als die meisten Focus- oder sonst wie Hintergrund-Artikel: Genug Informationen, ästhetisch avanciert präsentiert, um darüber gleich mehrere Studienarbeiten von Politik zu Filmanalyse zu füllen. Da wandelt sich eine Säulendarstellung des nationalen Ölverbrauchs der USA in einen Zwillings-Turm, in den dann ein Passagierflugzeug stürzt! Meinungen, Gehirnströme und Widerstand provozierend. Nicht die schlechteste Wirkung eines Films. Wobei das bitter-böse Ende nachhaltig haften bleibt ...