10.9.07

Yella


BRD 2007 (Yella) Regie: Christian Petzold mit Nina Hoss, Devid Striesow, Hinnerk Schönemann 88 Min. FSK: ab 12
 
Wirtschaftsthriller und Psycho-Trip
 
Yella (Nina Hoss) ist eine junge Frau aus dem Osten, die gerade einen neuen Job fand. Zwar stört ihr latent aggressiver Ex Ben, doch beim vorsichtigen Wesen ist leichte Freude über den Aufbruch erkennbar. Als Ben sie zum Bahnhof bringt, stürzt er beide mit dem roten Land Rover in die Elbe, ausgerechnet der Grenze zwischen Ost und West. Doch Yella überlebt, fährt klatschnass nach Hannover, lernt nach der Pleite ihres neuen Arbeitgebers einen Risiko-Finanzier kennen, macht märchenhaft schnell Karriere und verliebt sich. Allerdings verfolgt sie der Ex wie ein Gespenst und auch sonst wirkt einiges nicht ganz real...
 
Kühl und nüchtern porträtiert Petzold nach "Gespenster" und "Die innere Sicherheit" wieder eine Frau in einer intensiven, außerordentlichen Lebenssituation. "Yella" von Christian Petzold, machte aus nüchterner Wirtschafts-Realität ein fesselndes Psycho-Puzzle. Dabei legt er deutliche Spuren auf die Leinwand, dass die eigentliche Handlung ein Traum oder eine Form von Wahnsinn sein muss. Alle Männer ähneln sich frappant, Typen wiederholen sich wie Farben. Wasser durchfließt den ganzen Film. Erstaunlich dabei, dass diese Wunsch-Fantasie Yellas in seiner kühlen Klarheit so gar nicht traumhaft wirkt. "Yella" reißt nicht emotional mit, es ist spannendes Kopf-Kino von einem der intellektuellsten Autoren unserer Zeit.