11.9.07

K=?UTF-8?B?w7Y=?=nige der Wellen


USA 2007 (Surf's Up) Regie: Ash Brannon, Chris Buck mit den Stimmen von Shia LaBeouf/Robert Stadlober (Cody Maverick), Zooey Deschanel/Jessica Schwarz (Lani Aliikai), Jeff Bridges/Thomas Fritsch (Big Z Topanga/ Freak), Jon Heder/Dieter Landuris (Chicken Joe) 86 Min. FSK: o.A.
 
Cody Maverick war schon immer ein Surfer. Auch wenn er aus der unwirtlichen Antarktis stammt, konnte ihn doch nichts stoppen, sich irgendwann mit den ganz Großen in die Riesenwellen zu stürzen. Cody Maverick ist übrigens ... ein Pinguin! Während die anderen Eier ausbrüten, trainiert er draußen auf dem Wasser. Er reitet auf einem Surfbrett aus Eis.
 
Die Erfolgsstory von Cody, der eines Tages von einem Talentscout entdeckt und per Walfisch-Kreuzer nach Pen Gu Island in der Südsee zu den Surfmeisterschaften reist, klingt vielleicht konventionell - selbst für einen Trickfilm. Doch das Ganze als veralberte Dokumentation aufzuziehen, ist wirklich originell. So sehen wir die Geschichte des Surfens von der Steinzeit bis heute, hören von den großen Stars des Sports - und alle sind Pinguine. Dann begleitet die TV-Crew eines amerikanischen Sportsenders unseren kleinen Helden auf dem Weg zum Ruhm. Oder auch nicht.
 
Denn Spaß zu haben, muss Cody zuerst lernen, als er sein todgeglaubtes Idol, die Surf-Legende Big Z, trifft! Der verabschiedete sich einst in die Anonymität einer Dschungelhütte, wo er nun seltsame Heilmethoden praktiziert. Etwa das berüchtigte Auf-den-Fuss-pinkeln gegen Seeigel-Stachel. Diese Art wilden, manchmal skurrilen Humors durchzieht den ganzen Trickfilm mit seiner sehr, sehr spaßigen Animation: Die Osterinseln begrüßen die Surfer mit riesigen Pinguin-Köpfen anstelle der bekannten Vorzeit-Skulpturen. Als Sidekick begleitet Cody ein verrücktes Huhn - tatsächlich: ein Huhn! Dessen Erlebnisse auf einem Urwald-Trip wäre eigentlich einen eigenen Film wert, ganz wie bei Scrat aus "Ice Age". Zwischendurch amüsiert man sich über den irritierten Blick eines roter Octopus', der als Lebensretter-Boje a la "Baywatch" mitmacht. Und der Seeigel beschwert sich vor laufender Kamera unter Wasser über umgeknickte Stachel.
 
Und das Erstaunlichste an dieser Animation: Da gleitet tatsächlich ein dicker, alter, gemalter Pinguin graziös auf den Wellen. Die Animateure zauberten per Computer-Malerei nicht nur beseelte Tierchen auf die Leinwand, sie verliehen ihnen in den passenden Momenten sogar Eleganz. Beeindruckend auch die Detailgenauigkeit der Wellen; eindrucksvoll, welche Fortschritte die Animationstechnik gemacht hat.
 
Nach dem niedlichen Zeichentrick-Öko-Musical "Happy Feet" und der umwerfend komischen Parodie "Farce of the Penguins" liefert diese freche Animation noch eine Antwort auf die ideologisch und religiös verbrämte, fürchterlich vermenschlichte "Reise der Pinguine". Selbstverständlich hört man Sätze wie: "Gib niemals auf und finde deine Welle!" Aber die wichtigste Lektion bleibt Codys erste: Spaß haben! Und dabei hilft dieser Film definitiv