26.8.07

Die letzte Legion


USA, Großbritannien, Frankreich 2007 (The Last Legion) Regie: Doug Lefler mit Colin Firth, Sir Ben Kingsley, Aishwarya Rai 102 Min. FSK: ab 12
 
Ein gewagter Schwertstreich: Im untergehenden alten Rom wird die glänzende Waffe erstmals gezogen, um am Ende des eher blassen Historienfilms in einem englischen Felsen auf König Arthur zu warten. Versteinerte Fan-Gesichter lesen vielleicht noch den Schriftzug "Es Calibur" - oder suchten vorher schon das Schild "Exit" über dem Ausgang...
 
Jahrhunderte vor den Touristen mit den Sandalen eroberten Vandalen und Goten Rom. 460 nach der Zeitenwende siedelt dieser historisches Schwertfilm das Ende des weströmischen Reiches an: Kurz nach seiner Krönung muss Romulus Augustus, der 12-jährige letzte Kaiser (unverwechselbar: Thomas Sangster aus "Love Actually"), mit ansehen, wie Goten seine Eltern ermorden. Nur durch trickreiche Fürsprache des Hauslehrers und Magiers Ambrosius (Ben Kingsley) überlebt der Junge, wird aber nach Capri verbannt. (Nein, keine Getränkefabrik, eine sonnige Insel im Mittelmeer.)
 
Doch eine Handvoll Haudegen unter Führung von Romulus' Leibgardisten Aurelius (Colin Firth) und actionreich verziert mit einer byzantinischen Amazone (Aishwarya Rai) befreit den Thronfolger. Nebenbei findet Ambrosinus das Schwert Cäsars und dann fliehen sie alle ins nahe liegende Großbritannien, zur letzten loyalen Legion Roms. Auch hier gibt es viel Gelegenheit zum Hauen, Stechen und Abschlachten. Bis sich Ambrosinus als Merlin enttarnt und Cäsars Schwert nahe Camelot einbetoniert wird.
 
Bekannte britische Schauspieler wie Colin Firth zeigen, dass es einem Charakterdarsteller leicht fällt, solche einfachen Action-Rollen prägnant zu spielen. Man könnte auch sagen: Das Drehbuch gibt ihnen nicht viel zu tun. Allerdings müssen sie auch Peinlichkeiten durchstehen, wie die unausweichliche Durchhalterede vor der letzten Schlacht. Doch da spürt man schon Erleichterung, weil die behäbige Entwicklung, das einfaltslose Rennen und Hauen bald ein Ende finden muss. Während durch Romulus Augustus ein jugendlicher Protagonist Identifikationsfigur für ein jüngeres Publikum sein könnte, wirkt die blutige Handlung mit drastisch dargestellten Morden gerade für dieses nicht geeignet. Ansonsten bietet der Film nichts, was den Puls schneller schlagen ließe.