6.3.07

Mitten ins Herz - Ein Song für Dich


USA 2006 (Music and Lyrics) Regie: Marc Lawrence mit Drew Barrymore, Hugh Grant, Brad Garrett 104 Min. FSK: o.A.

Ein äußerst populärer Film, das ist bereits klar! Mit zwei Schätzchen, zwei Volltreffern im Publikumsgeschmack wie Drew Barrymore und Hugh Grant kann die romantische Nichtigkeit nur "Mitten ins Herz" gehen. Da braucht man eigentlich gar kein Drehbuch. Zumindest kein besonders originelles...

Wer war eigentlich der andere bei Wham? Der neben dem späteren Superstar George Michael herumhüpfte? Genau so eine musikalische Gedächtnislücke ist auch Alex Fletcher (Hugh Grant), die vergessene Hälfte von "Pop". Heute ist Colin der Star und keiner erinnert sich an Alex. Das Fernsehen will ihn nur noch für das Allerletzte: Box-Shows! Doch - Wunder über Wunder - Cora, der größte Star der Welt, "größer als Brittney und Christina zusammen", ist sein größter - und vielleicht einziger? - Fan. Als sie sieben war, half einer seiner Songs ihr über die Scheidung der Eltern. Jetzt hat sie ein Freund verlassen und sie hätte gerne einen neuen Song von Alex, um den Schmerz zu verarbeiten. Außerdem ist noch eine Lücke im neuen Album, das in wenigen Tagen fertig sein muss.

Allerdings hat Alex seit zehn Jahren kein Lied mehr geschrieben, und texten konnte er noch nie. Zum Glück gibt es die chaotische Haushaltshilfe Sophie Fischer (Drew Barrymore), ein süßer Tollpatsch, eine Chaos-Frau in Sachen Blumenpflege. Aber ein Genie, wenn es darum geht, einen Reim perfekt zu vollenden. Wenn sie losquasselt, ist es pure Poesie. Und obwohl sie anfangs nicht will, raufen sich Alex und Sophie für den nächsten großen Hit zusammen.

Wie bei vielen Filmen vollzieht auch "Mitten ins Herz" eine totale Kehrtwende: Anfangs kann man sich grandios über furchtbar alberne Musikclips amüsieren, der Vorspann ist der schmerzliche 80er-Videoclip "Pop Goes my Heart" von der extrem peinlichen Band "Pop", irgendwo zwischen Modern Talking und Wham angesiedelt. Hugh Grant verführt selbstverständlich auch als netter, entspannter und tief frustrierter Verlierer. Herrlich das Gekreische um diesen älteren Mann, der die Hüften bis zum Rückenschmerz schwingt und damit sehr erwachsene Frauen zur Ekstase bringt. Grant ist wieder der süße, etwas oberflächliche Charmeur. Der immer eine Weile braucht, zu begreifen, was wirklich wichtig ist. Aber auch der Film kümmert sich erst in der zweiten Hälfte um Sophies Probleme und dramaturgisch ist die ganze Phase des Songschreibens nur netter Leerlauf. Man kann Drew und Hugh zuschauen, schmunzeln und fragt sich, was der Film noch bringen wird. Eins ist dabei sicher: Falls sich der angepasste Alex und die ehrliche Haut Sophie eventuell kriegen sollten, erklingt dabei bestimmt ein wunderschön romantisch-kitschiger Finalsong. Womit die Wende vollzogen sein wird.