3.1.07

Schweinchen Wilbur und seine Freunde


USA 2006 (Charlotte's Web) Regie: Gary Winick mit Dakota Fanning, Siobhan Fallon, Gary Basaraba 97 Min. FSK: o.A.
 
Eine Sauerei, was die armen Schweine im Tierfilm heutzutage alles machen müssen: Da grinsen Ferkel durchgehend und reden sich den Mund fusselig. Schafe schauen auf Bestellung blöd aus der Wäsche. Und selbst eine Spinne seilt sich sekundengenau auf die Markierung vor der Kamera ab, um fehlerfrei ihren Text abzuliefern. Oder stecken vielleicht doch digitale Techniken hinter den Tier-Tricks?
 
Ein Schweinchen namens Wilbur wird von der kleinen Farmertochter Fern (Dakota Fanning) vor der frühzeitigen Verwurstung gerettet. Erst als Haustier und dann im Stall der Nachbarn wächst Wilbur zu einem naiven, aber netten Kerlchen auf. Die Gesellschaft aus Schafen, Kühen, Gänsen und Pferden verplappert sich allerdings. So erfährt das "Frühlings-Schwein" Wilbur, dass es Weihnachten schon geräuchert sein wird. Doch jetzt folgt der starke Auftritt der weisen Stall-Spinne Charlotte: Sie spinnt fortan Botschaften in ihr Netz, welche die Menschen staunen lassen und Wilbur retten.
 
Dieser Mix aus Realfilm und Animation, aus Dressur- und Computertricks zeitigt zeitweise erstaunliche Ergebnisse. Beim nächsten Besuch im Stall könnten sich die kindlichen Zuschauer beschweren, dass die Tiere nicht richtig sprechen und sich irgendwie scheu verhalten. Darin liegt allerdings auch eine Stern-Stunde verborgen: Denn der Kinderfilm leistet Großartiges in der Verhinderung von Spinnenphobie! (Wer sie schon hat, darf seinen Feind jetzt mal richtig ins Auge blicken - in Großaufnahme!) Eine freche Ratte sorgt dabei für Ausgleich, in dem sie alles, also auch zu viel Süße sofort verputzt. Was nicht heißt, dass Dakota Fanning, diese schauspielerische Verkörperung von "Oh, wie süß!" angeknabbert wird.