17.1.07

Das Streben nach Glück

USA 2006 (The Pursuit of Happyness) Regie: Gabriele Muccino mit Will Smith, Thandie Newton, Jaden Smith 117 Min. FSK: o.A.

Für jemanden, der im noblen Bel Air aufgewachsen ist, geht es ihm ganz "schön" mies. Doch stopp: Wir dürfen ja nicht die überaus erfolgreiche Karriere von Multi-Millionär Will Smith mit seiner Rolle als "Prinz von Bel Air" und seiner aktuellen als alleinerziehender Praktikant verwechseln. Und keine Bange: Das Karriere-Melodram ist so gut gemacht, das man Will Smith glatt ein paar Dollar in die Hand drücken möchte.

In der "wahren Geschichte" des Börsenmenschen Chris Gardner verkörpert Smith zuerst den Klinkenputzer Gardner, der mit einer unverkäuflichen medizinischen Apparatur Anfang der 80-ger Jahre durch San Francisco rennt. Seine Frau verlässt ihn, auf den Schulden bleibt er sitzen und kümmert sich um den fünfjährigen Sohn. Irgendwann setzt er alle Hoffnung auf die Börse, da hier anscheinend die Reichen und Glücklichen zu Hause sind. Mit Rubiks Cube beeindruckt er einen Banker und bekommt eine unbezahlte (!) Praktikantenstelle.

Derweil reiht sich ein Unglück ans andere, die Erfolgsgeschichte sieht lange nach Melodram aus. Doch sympathisch geht Gardner auf die Menschen zu und wird seinen Weg machen - ihn spielt ja schließlich Will Smith! Und Thomas Jefferson hat das Streben nach Glück schon in der Unabhängigkeits-Erklärung verankert. Wohlgemerkt: Das Streben, nicht das Recht. In Zeiten, in denen immer mehr Leute immer weniger Jobs und Geld bekommen, könnte so ein gut gemachter Film aufrütteln. Allerdings kommt hier das soziale Unrecht aus heiterem Himmel, es gibt kaum gesamtgesellschaftliche Bezüge. Dafür ein paar anständige Stevie Wonder-Songs, gutes Schauspiel und bestimmt ein Happy End.