4.4.06

Ice Age 2


USA 2006 (Ice Age: The Meltdown) Regie: Carlos Saldanha mit den Stimmen von Ray Romano/Arne Elsholtz (Manny), John Leguizamo/Otto Waalkes (Sid), Denis Leary/Thomas Fritsch (Diego), Queen Latifah (Ellie) 90 Min. FSK: o.A.
 
So macht die Klimakatastrophe Spaß! Die Trickfilm-Kumpels aus dem Lacherfolg "Ice Age" müssen diesmal der Sintflut entkommen, wobei vor allem der quirlige Nager Scat in seinem ewigen Kampf mit der Eichel so machen Gletscher zum Einsturz bringt. Die Freude auf die Fortsetzung erfährt dagegen keinen Abbruch...
 
Aufregung im Gletscher-Badeparadies: Das nett nervige Faultier Sid hat ein Kinder-Camp aufgemacht und muss nun allen möglichen Terror der Kleinen über sich ergehen lassen. Die Kumpels, Mammut Manny und Säbelzahntiger Diego, können nur mit dem Kopf schütteln, bis sie dem Eiszeit-Nachwuchs eine Geschichte erzählen und die gnadenlosen Kommentare der Kinder-Kritiker erleiden. Alles klar im Eiszeit-Tal, bis man zufällig entdeckt, dass die umgebenden Eiswände nur noch so gerade riesige Mengen von Schmelzwasser fernhalten können. Die Tiere machen sich auf eine Wanderung ans ferne Ende des Tals, wo ein rettendes Schiff warten soll.
 
Manny, Diego und Quasselstrippe Sid bilden mittlerweile eine eingeschworene Gemeinschaft, doch Reibungen gibt es mit neuen Weggefährten. Drei Opossums nerven die Truppe, wobei Ellie mit ein paar Tonnen Gewicht und mehreren Metern Schulternhöhe mächtig aus der Art und bei der ersten Begegnung auch aus dem Baum fällt. Dort hängen die possierlichen Nager eigentlich an ihrem Schwanz, was Ellie schwer fällt, als adoptiertes Mammut mit Identifikationsproblem. Es dauert eine lustige Weile bis die herrlich verwirrte Ellie einsieht, dass sie ein Mammut ist. Sehr zur Freude von Manny, der bisher als letzter seiner Art galt und schwer daran zu tragen hatte.
 
Der Hit bleibt aber Scat, dessen slapstickhafte Zwischenspiele abseits der eigentlichen Handlung immer wieder so sagenhaft komisch sind wie der Trailer, der "Ice Age" vor vier Jahren zum Erfolg machte. Der ewige Verlierer der Eichel verteidigt das Objekt seiner Begierde wie Bruce Lee gegen Piranhas und landet am Ende im Eichhörnchen-Himmel. Das ist völlig abgedreht wie bei Warners "Looney Toons", eine perfekte Mischung aus Schadenfreude und Mitgefühl.
 
Doch auch der nur selten dramatische Exodus ist gut geschrieben und animiert. Im erstaunlich realistischen Wasser glänzen Mannys Fell und die digitale Kunst fast fühlbar detailgenau. Massive Action überschwemmt erst das Finale. Zwischendurch jagen sich die Höhepunkte in witzigen Dialogen und aberwitzigen Bilder. Jede Minute ein Modernismus, zwischendurch ein Geier-Ballett nach Choreografie von Busby Berkeley. Und als König der Herzen darf Mammut Manny herzlich flirten ("Du hast einen Riesen-Hintern!") und auf Happy End sowie Fortsetzung mit Ellie zutrampeln. Die Moral der Geschicht': "Lass uns die Gattung retten" ist keine gute Anmache!