15.1.06

Roll Bounce


USA 2005 (Roll Bounce) Regie: Malcolm D. Lee mit Lil' Bow Wow, Chi McBride, Khleo Thomas 112 Min. FSK ab 6
 
Noch alte Rollschuhe im Keller? Es wird Zeit sie zu entrosten, meint dieser beschwingende Rollschuhtanz aus den 70er Jahren mit grandiosen Hits und einer guten Jugend-Story.
 
"Roll Bounce" liefert mit rasender Kamera auf Kniehöhe grandiose Choreografien - wieso sind die Rollerdiscos eigentlich ausgestorben? Dem ersten geschlossenen Schuppen gegenüber sitzen 1978 in Chicago Xavier (Lil' Bow Wow) und seine Freunde. Der Lebensmittelpunkt, um den die Rollerskates der Schüler kreisten, ist weg. Jetzt müssen die Jungs zum Glitzerladen im besseren Viertel. Dort ist der coole Sweetness der Superstar und will an Naomi ran, die aber immer zu Xavier rüber blinzelt. Bevor es in einer fiebrigen Samstagnacht zum klassischen Duell auf der Tanzfläche kommt, müssen Xavier und sein arbeitsloser Vater mit dem Tod der Mutter und mit sich selber fertig werden ...
 
"Can You Feel the Force", "Love to Love You Baby", "Kung Fu Fighting", "Le Freak", "He's the Greatest Dancer" - nur einige der sagenhaften Hits, die mit akrobatischen Tanzeinlagen auf Rollen schon die Eintrittskarte lohnen. Ein Generationsproblem könnte allerdings dem flotten Lauf der Dinge im Wege stehen. Denn das jugendliche Zielpublikum wird die Hits von Donna Summer oder Sister Sledge höchstens als Remix kennen. Doch der Film ist trotzdem zeitlos gut: Die schwierige Situation von Xavier stammt nicht aus dem Drehbuch-Computer, die Freunde nehmen sich ernst - im Gegensatz zu vielen anderen amerikanischen Teenie-Filmen. Und der Film nimmt seine Figuren ernst. Zur ernsthaften Selbstfindung gibt es auch guten Humor, etwa wenn Xaviers Konkurrenten, vier über-coole Typen, wie Kraftwerk auf Eis rumtanzen oder zwei Müllmänner als plebejische Variante des griechischen Chores ihren frechen Kommentar loslassen.